Prel, Karl du

[570] Prel, Karl du, geb. 1839 in Landshut, lebte in München, gest. 1899. = Von Kant, Schopenhauer, E. v. Hartmann beeinflußt, will du Prel die evolutionistische Naturauffassung (Anwendung des Selektionsprinzips auf das Kosmische) mit dem Okkultismus und Spiritismus verbinden. Die Seele organisiert ihren Leib und ist selbst organisiert (Ätherleib). Das Hirnbewußtsein ist nur ein Teilbewußtsein des Subjekts. Daneben gibt es ein unterschwelliges Bewußtsein. Der Mensch ist die Erscheinung oder Verkörperung eines »transzendentalen individuellen Subjekts«, dessen Wirken in die sinnliche Welt hineinragt, so daß der Mensch ein Doppelleben führt. Das transzendentale Subjekt existiert schon vor der Geburt und ist unsterblich. »Das transzendentale Subjekt läßt im Tode seine irdische Erscheinungsform fallen, kann aber damit nicht selbst verschwinden.«

SCHRIFTEN: Der Kampf ums Dasein am Himmel, 1874; 3. A.: Entwicklungsgeschichte des Weltalls, 1882. – Die Philosophie dar Mystik, 1884; 2. A. 1910. – J. Kerner u. die Seherin von Prevorst, 1886. – Die Mystik der Griechen und Römer, 1889. – Monistische Seelenlehre, 1887. – I. Kants Vorlesungen über Psychologie, 1889. – Studien auf dem Gebiete der Geheimwissenschaften, 1890-91; 2. A. 1904. – Der Spiritismus, 1893. – Die Entdeckung der Seele durch die Geheimwissenschaften, 1893-94; 2. A. 1910. – Die Magie als Naturwissenschaft, 1899. – Der Tod, das Jenseits, das Leben im Jenseits, 3. A. 1901. – Ausgewählte Schriften, 1900 f.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 570.
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