Weigel, Valentin

[806] Weigel, Valentin, geb. 1533 in Hayna bei Dresden, studierte in Leipzig und Wittenberg, wurde 1567 Pfarrer in Zschopau, gest. daselbst nach 1594. = W., von Nicol. Cusanus, Paracelsus, Schwenkfeld u. a. beeinflußt, ist ein Mystiker und Theosoph, der eine eigene Sekte (Weigelianer) begründete. Auf Selbsterkenntnis gründet sich alle Weisheit. Der Mensch ist ein Mikrokosmus, dessen »Geist« aus der Gestirnwelt stammt und nach dem Tode dahin zurückgeht, während seine immaterielle Seele unsterblich ist. Gott liebt sich selbst und ist insofern dreieinig. Der Mensch muß sich selbst absterben und Gott (Christus) in sich leben lassen.

Schriften: Libellus de vita beata, 1906. – Erkenne dich selber, 1615, u. a. – Vgl. A. ISRAEL, V. W.s Leben und Schriften, 1889.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 806.
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