1. Die chronologische Reihenfolge in den Streitschriften für und gegen Maimuni.

[375] Der Herausgeber der maimunischen Sendschreiben und eines Teils seiner gutachtlichen Bescheide hat auch 15 Streitschriften für und gegen Maimuni mit aufgenommen, aber letztere so untereinandergewürfelt und mit irreführenden Überschriften versehen, daß Historiker sich dadurch in der Tat haben irreführen lassen. Namentlich ist Nachmanis Verhältnis zur damaligen Parteibildung falsch dargestellt. Der chronologische Zusammenhang der Streitschriften ist in den Editionen gar nicht beachtet. Das Verständnis der Parteistreitigkeiten, namentlich des Ganges und der Entwicklung derselben ist durch diese Konfusion außerordentlich erschwert. Da aber die chronologische Reihenfolge der Streitschriften, so notwendig für die historische Beleuchtung, meines Wissens bisher noch nicht kritisch ermittelt ist, und außerdem in jüngster Zeit noch andere polemische Sendschreiben aus dieser Zeit bekannt geworden sind, so verdient dieser Punkt eine eingehendere kritische Untersuchung.

Die alte Sammlung der Streitschriften (zuerst Konstantinopel 1522) enthält, wie gesagt 15 Piècen: Drei von David Kimchi; beginnend mit den Worten: I. הנה ןטשל יתאצי יכנא; II. ךיחא ךודוי התא הדוהי; III. לדחא אל רבדל. – Drei von Jehuda Alfachar. IV. םכחהכ ימ; V. ןטקה אוה דוד ןטשה ךב רעגי; VI. תחכות הבוט. Ferner VII. die Aufforderung der Saragossaner Gemeinde an die Gemeinden Aragoniens, für Maimuni und gegen den Ketzerrichter Salomo von Montpellier Partei zu nehmen. Dieses Sendschreiben, das von elf Personen und darunter auch von dem Leibarzt des Königs von Aragonien Bachiel oder ייחב ben Mose unterschrieben ist (der Name seines Bruders Salomo scheint darin ausgefallen zu sein), dieses Sendschreiben ist das einzige, welches ein Datum hat: Monat Ab 1232, und es muß als chronologischer Ausgangspunkt für die übrigen dienen. Ferner VIII. ein besonderes Sendschreiben des Bachiel ben Mose an die aragonischen Gemeinden in demselben Sinne. Vier zustimmende Erklärungen zu dieser Aufforderung: IX. der Gemeinde zu Hueska, X. von Monzon, XI. von Calatajud und XII. von Lerida. Ferner XIII. das Sendschreiben des Meïr ben Todros Abulafia an die Gemeinde von Gerona; XIV. das Sendschreiben des Abraham ben Chasdaï an Jehuda Alfachar und endlich XV. ein Sendschreiben Nachmanis an die Gemeinden von Aragonien, Navarra und Kastilien (das kleinere genannt). Dazu kommt noch XVI. ein größeres Sendschreiben Nachmanis mit dem Anfang: ינא הנעא םרט גגוש, das zuerst in [375] der Delmedigoschen Sammlung (המכח תמולעת, Basel 1629) und seitdem noch zweimal (auch aus einem Ms.) ediert ist, das größere Sendschreiben oder הדמחה תרגא genannt. Von den neuerdings hinzugekommenen weiter unten.

Folgt man der Ordnung in der Sammlung, so muß man annehmen, daß der erste Kimchische Brief das erste Zeichen in diesem Streite war. Dem widerspricht aber der Inhalt, der angibt, daß bei der Absendung dieses Sendschreibens bereits die Gemeinden der Provence, Kataloniens und Aragoniens Partei für Maimuni genommen und Salomo von Montpellier in den Bann getan hatten: הצניבורפ תולהק לכ ודנו ומירחהו ןוגראו אינולטקו. Folglich ist dieses Sendschreiben zur Zeit erlassen, nachdem die Hauptgemeinde von Aragonien, Saragossa, ihre Aufforderung hatte ergehen lassen, und nachdem die vier genannten Gemeinden (und wohl noch andere) zu gunsten Maimunis zugestimmt hatten, d.h. also nach Ab 1232. Als Kimchi dieses (erste) Schreiben an Alfachar absandte, war die Bewegung nicht erst im Entstehen, sondern neigte sich schon ihrem Ende zu. Kimchi bemerkt nämlich darin, daß die nordfranzösischen Rabbinen, welche früher auf Seiten des Verketzerers Salomo gestanden, die Hand von ihm abgezogen hätten: לאל הלהת יכ תפרצ ינבר יבושח רוחא םתולסכ ןימי ובישה. Im dritten Sendschreiben bemerkt Kimchi, weil die französischen Rabbinen Salomo von Montpellier im Stiche gelassen hätten, habe er sich zuerst an die Minoriten-und dann an die Prädikanten- (Dominikaner-) Mönche gewendet: והובשח לכסלו והושטנ תפרצ ינבר יכ ותוארב יכ םיפחיה םיריעצח לכל הלחת ארקיו ... םיליספה דע בש אוהו .... םישרודה לע םג רבדיו ובבל חנ אלו ... Alle diese Vorgänge: die Zustimmung der aragonischen und anderer Gemeinden, die Reise Kimchis, seine Sendschreiben und also auch Salomos Verbindung mit den Mönchen, fallen sämtlich nach Ab 1232. Von den 16 Piècen gehören demnach die zwei aus Saragossa dieser Zeit, die drei Kimchischen, die drei Alfacharischen, die der vier Gemeinden und auch das von Abraham ben Chasdaï einem späteren Datum an. Es bleibt also noch die Zeit von drei Sendschreiben zu ermitteln, den zwei Nachmanischen und dem Abulafianischen.

Vorher muß aber untersucht werden, welche Stellung Nachmani in diesem Streite eingenommen hat. Die Überschrift zu Nachmanis kleinerem Sendschreiben läßt ihn gegen Salomo Partei ergreifen und sein Schreiben an die Gemeinden von Aragonien, Navarra und Kastilien gerichtet sein, um dieselben zu beeinflussen, Salomo und seine zwei Jünger in den Bann zu tun, weil sie es gewagt, mit frecher Stirn gegen Maimuni aufzutreten: תולהקל ןבמרה החלש תרגאה תאזו ינשו המלש 'ר תא םירחהלו תודנל אייליטשקו הראבונ ןוגרא 'וכו וידימלת. Von dieser Überschrift ließen sich Historiker leiten, Nachmani als Gegner Salomos zu betrachten. Nichts kann falscher sein. In dem größeren Sendschreiben ist Nachmani gar sehr auf Salomos Ehre bedacht, warnt, ihm nicht zu nahe zu treten, und bemerkt, daß er sein Freund und ein Frommer sei: לאו םהילע ווצתו וטה רהנכ םכמולש המלש 'ר דיסחה ברה יריבח ותלחגב רהזהל ... ,ודובכב רהזהל וארומ תא אריל וטמו השקבב וארומב םיקרופו ודובכר םיטעבמ תקולחמה ילעבב ונעמש יכ.... יאמש תיב תקולחמכ יריע ימכח םע ותקלחמ היהת ןעמל .... הזב הו תוערו הבהא םיגהונה ללה תיבו.1} [376] Nachmanis Parteinahme für die rigorosen französischen Rabbinen folgt auch aus dem Verse des antimaimunischen Dichters Meschullam Dafiera: זועל ןמחנ ונב ונל (weiter Note 3) und aus der Entgegnung des maimunistischen Dichters: םיקינעמ וירפס זוע םהלו ןמוזמ םתרזעל ןמחנ ןבו (Ozar Nechmad II, 85). Es folgt ferner aus folgendem Passus des kleinen Sendschreibens, daß Nachmani einen blinden Autoritätsglauben predigte: ינבר םאו יצחב שמשה לע ורבד םיתוש ונא םדומלת ימימ רשא תפרצ דעבו .םותסל ווצ ריהזמה חריו םיפנכ תחת ותוסכל םימשה .תאטח םכינפל וניד שיגמה ברה לע ןיא .... םותחל םיבכוכ

Und aus demselben nachmanischen Sendschreiben geht hervor, daß er gegen die Maimunisten eingenommen war. Er wünscht darin das audiatur et altera pars, weil die Sendboten, die Heuchler, verführerische, frömmelnde Schriften bei sich führen und einen Bann ausgesprochen wünschen: תקולחמה לעב רבדל ועמשת לא ןושארה קידצ יכ ףוליחה ועמשת וניד לעב יפמ רשא דע .... דחי םכניד תיב ואיבת וז תא וז םישיחכמה תותיכ יתשו .... ובירב םדיבו ונילע ךרד ירבו ערבדב םדא יאיטחמ רבכ יתיאר יכ .... ןפ ... םכינזא תולגל יתכרצוהו ... תובבלה םיבנגמ תוקלח יבתכ 'וכו בקעי םרחל ונתתו םיפיזה ירבד לא ועמשת. Welche Tragweite diese Worte haben sollten, und gegen wen sie gerichtet waren, verdeutlicht das Schreiben des Meïr Abulafia, das eine Antwort darauf ist. Ich gebe die betreffende Stelle ausführlich, weil daraus Nachmanis Stellung zur Streitfrage unzweideutig hervorleuchtet. Meïr Abulafia, der Finsterling, der ךלוה םיכשח, wie ihn ein Epigramm bezeichnet, der entschiedenste Gegner der Maimunisten, schreibt an Nachmani: תצק תרגאמו יריקיו ידידי תרגאמ יתוניבה הנהו הלפנ םיפלסמה דחפו םיפיזה תמיא יכ וילא םיולנה שדוקה להק לא וזלה ץראה ועמשי ןפ וארתו ... וילגד לע םינוחה לעו וילע .םיפודגל וידימלתו םרחל (המלש 'ר) ברה תתל םיפיזה ירבד רשא ידידיו יריקי ירבד לעו ... הזה רבדכ תושעמ םהל הלילח הדוגאב תויהלו וניתובר ירבדלו ונתרות דובכל אנקל ינממ שקב םיהלא דובכל וב ומיכסה רשאכ םיתפרצה וניתובר םע תחא ץורפה ומעב רדג רודגלו. Diese so deutliche Erklärung, welche nicht nur aussagt, daß Nachmani M. Abulafias Gesinnungsgenosse war, sondern auch, daß Nachmani ihn aufgefordert hat, sich für Salomo auszusprechen und den nordfranzösischen Rabbinen beizutreten, dies alles hat man übersehen. Nachmanis und Abulafias Sendschreiben ergänzen und erklären einander. Nach manis Brief war zugleich von anderen aus seiner Gemeinde, im selben Sinne erlassen, begleitet. Die chronologische Einreihung ist dadurch ebenfalls gefunden. Beide Sendschreiben, das Nachmanische (kleinere) und das Abulafianische sind erlassen, ehe noch Salomo und seine Jünger in Spanien gebannt waren. Denn Nachmani wollte verhindern, daß sie (d.h. die Toledaner Gemeinde) auf die Heuchler und Falschen (םיפיז), die Provenzalen, hören sollten, Salomo und seine Jünger in den Bann zu tun: םרחל ברה תתל usw. Abulafia bemerkt darauf, daß es ihm und seinen Gesinnungsgenossen gar nicht einfalle, gegen Salomo aufzutreten; im Gegenteil. Diese beiden Sendschreiben gehören also der Zeit vor Ab 1232 an. – Das größere Nachmanische Sendschreiben an die nordfranzösischen Rabbinen gerichtet, ist dagegen zur Zeit erlassen, als einige von ihnen ihren Sinn geändert und die Hand von Salomo abgezogen hatten. Nachmani tadelt darin ihre Gesinnungsänderung: תכלוהה תינשה הרותה וניאר התעו הרזגה לע םיהותכ םהו הירחא םכינברו םכידירש תצקמו לאמשל ןיעמוש ....?ושע המו ואר המ .םהירבדב םירזוחו הנושארה וירבד ןיעמוש רחמל ורבח אבישכלו םויה הז לש וירבד. [377] Das trat wohl zur Zeit ein, als Salomo von den Provenzalen und Nordspaniern gemeinsam verurteilt worden war, also nach Ab 1232.

Ordnen wir nach diesem Resultate vor der Hand die schon früher bekannten Streitschriften:

1. Das kleinere Nachmanische Sendschreiben vor 1232.

2. Meïr Abulafias Antwortschreiben an denselben vor 1232.

3. Das Sendschreiben der Saragossaner Gemeinde beide Ab 1232.

4. Bachiels Sendschreiben beide Ab 1232.

5. Zustimmungsschreiben der Gemeinde Huesca nach dieser Zeit.

6. " " " Monzon nach dieser Zeit.

7. " " " Calatajud nach dieser Zeit.

8. " " " Lerida nach dieser Zeit.

9. Nachmanis größeres Sendschreiben.

10. Erstes Kimchisches Sendschreiben an Alfachar.

11. Erstes Antwortschreiben Alfachars (םכחהכ ימ).2

12. Zweites Kimchisches Sendschreiben.

[378] 13. Zweite Antwort Alfachars.

14. Drittes Kimchisches Sendschreiben.

15. Dritte Antwort Alfachars.

16. Sendschreiben des Abraham ben Chasdaï gegen Alfachars Angriffe auf Kimchi.

Diese acht Streitschriften sind, wie oben angegeben, nach dem bekannten Datum Ab 1232 zu setzen. – Die Zahl der Sendschreiben, richtiger der Pamphlete, in dieser Sache war aber viel größer, wie teils aus Abraham Maimunis Sendschreiben Milchamot, teils aus neu entdeckten handschriftlichen Funden bekannt geworden ist. Diese sind zum Teil in Ozar Nechmad II, p. 170 ff. exzerpiert.

17. Der Gegenbann der Maimunisten von Lünel, dem sich die von Narbonne angeschlossen haben, Sendschreiben an sämtliche spanische Gemeinden: תולהקה לכ לע ... לינול ריע ימכח ומירחה רשא םרחה חסונ דחי ורבחתנו הנוברנ ימכח ... םהמע ופרצנו ... םתוביבס רשא רשא תושודקה תולהקה ראש לא םהיבתכ וחלשו הנמאנ הרבחב דרפס לכב (Abraham Maimuni in seinem Milchamot p. 13). Diese Sendschreiben dürften die allerersten von seiten der Maimunisten gewesen sein. Es sind wohl dieselben, über die Nachmani klagt: – םדא יאיטחמ ירבד תובבלה יבנגמ תוקלח יבתכ םדיבו ונילע ךרד ירבוע רבדב םיפיזה. Sie würden demnach vor Ab 1232 erlassen sein.

18. Ein Sendschreiben der Maimunisten nach Spanien: םודאמ אב הז ימ דרפס תולהקל וחלשש תרחאה בתכ חסונ (das.), vielleicht eines der vorgenannten.

19. Sendschreiben des Salomo von Montpellier an die französischen Rabbinen, worin er sich über etwas beklagt hat, wahrscheinlich über ihre Gesinnungsänderung: ינברל םהרבא ןב המלש 'ר וב לרקש בתכד חסונו תפרצ (das.), vermutlich nach Ab 1232.

20. Eine Art revozierendes Glaubensbekenntnis des David ben Saul, eines von Salomos Hauptparteigängern, um den ihnen zur Last gelegten Anthropomorphismus zu mildern: רב דוד 'ר ודוס וב הלגש הנומאה חסונ לואש (das.). Aus einem Passus das. p. 25 erfahren wir etwas Näheres darüber: עדי אלש (דוד 'ר) שיאה הז ליחתה לעו םהילע הרומאה הבדה ןמ ומצע ליצהל ... רמוא אוה המ ארובל תומדלמ םהל הלילח יכ ןתולכסב לארשי תנומא ידבאמ ארקמה טשפב םירומאה םירביא ראש וא הרוצ וא תומד .תאז םבל לע התלע אלו הז רבד אל םלועמשו

21. Eine Bannformel der Antimaimunisten, erlassen mit Unterstützung von Christen, d.h. den Mönchen; .... םימרכ םילבחמ םינטקה םילעושה לש םרחה חסונ םירפסה יארוק לע םיוגה חכב ומירחהש (das. p. 13).

22. Ein Sendschreiben des sonst wenig bekannten Samuel ben Abraham Sasporta an die französischen Rabbinen, abgedruckt in Kerem Chemed V, Anfang. Luzzatto hat daselbst (p. 16) nachgewiesen, daß dieses große Sendschreiben an die תפרצ ינבר, eine Art Abhandlung, beginnend: םתכ ילחו בהז םזנ, nicht Abraham Maimuni, sondern dem genannten Autor angehört. In diesem ist noch nicht die Rede von Salomos Denunziation bei den Dominikanern. Es ist also in dem ersten Stadium des Streites erlassen.

23. In der Bodlejana befindet sich von demselben תפרצ ינבר לא םהרבא ןב לאומש 'ר תרגא, worin über die Denunziation bitter geklagt wird: ונינודאל דוע רמאנ המו רקיתנו איסהרפב ש"ש הללחתנ יכ ... הבעותה התשענ תמא הנהו יכ ףא הלאה םירפסה ידוסי תולגנ תולגהכ ... םיוגה ינפל ז"ע םש הככ תושעל האר ימו .םהלש תואכרעב םהיניעל םטפשהב[379] העש רקש ירבדבו (Auszug in Ozar Nechmad a.a.O., p. 170 f.). Dieses Sendschreiben ist also später erlassen. In ihm ist noch der Passus interessant, daß die Antimaimunisten als Maßstab für die rechtgläubige Agada-Auslegung Raschi bezeichnet haben: ומירחה ירבד שרפמה לכ ומירחה םג השמ 'ר ירפסב םיקיזחמה תא וללקו .י"שר ירבדכ אלש םהיתודגה וניתובר

24. Ein zweites Sendschreiben des Abraham ben Chasdaï, gemeinschaftlich mit seinem Bruder Jehuda an die spanischen Gemeinden erlassen, eine brennende Anklage gegen die Antimaimunisten, weil sie die Mönche durch Aufstachelung ihrer Verketzerungswut und durch Bestechung gewonnen hatten, die maimunischen Schriften zum Feuer zu verurteilen. Dieses Sendschreiben führt eine sehr scharfe Sprache: וטקלתיו םירמוכה דיב הרומהו עדמה רפס ורסמיו ,הרומו ררוס שיא לכ ועגית הו המל ... םהינזאב ורבדיו םיריעצהו םיחלגה ילודגו םירפוכה תא ףודרלו ,םכדודנ ... ץרא יוצק דע קיחרהל ,םכשפנ םשב ,םירפוכו םינימ ירפס ,םירפס ונב םג אלה ... םכתרותב תאזה הוצמה םכילעו .ואלמ םימד םהידי ,וארקי עדמו הרומ שא ורעב ... םכומכ ונומכ (?םככותב l.) םככ לושכממ ונרמשל ופיסוהו תונתמ םהל וברה יכ .םתולכ דע ובושת אל םתובשומב ורוע רשא דע תונדגמו תופילח ונתנ םלכל ,תונמ חולשלו רזפל 'וכו םהיניע (Ozar Nechmad a.a.O., p. 171). Es versteht sich von selbst, daß auch dieses Sendschreiben nach Ab 1232 zu setzen ist.

25. Sendschreiben des »Fürsten« Meschullam ben Kalonymos ben Todros aus Narbonne, »eines Freundes von Alfachar«, eines Antimaimunisten, an denselben, Kimchi glimpflicher zu behandeln, denn es gäbe auch unter den Maimunisten wahrhaft Gottesfürchtige, d.h. daß nicht sämtliche Parteigänger Maimunis Gesetzesübertreter wären, wie Alfachar behauptet hat. Er ermahnt ihn, Kimchi um seines Alters willen zu schonen: ריבעהל ... ךינפ תולחל יתאב דוד 'ר םכחה ןינע לעו השעת ינעמל – ותרות ללחת לאו ותביש לע לומחו ותמשא. (Das. p. 172).

26. Antwortschreiben Alfachars, daß er um des Freundes und Lehrers willen seine Fehde gegen Kimchi einstellen wolle: ויתינעו ,ותנע לכ תא דודל רכזאו ... הנדנ לא יברח בישאו ... ותוא דוע הנעא אלו (das. p. 173). – Auch diese zwei Sendschreiben gehören derselben Zeit an.

Genaue Daten über den Verlauf dieses Streites lassen sich nicht aufstellen; es läßt sich lediglich der Monat Ab 1232 als Grenzmarke bezeichnen und die übrigen Vorgänge als ante oder post unbestimmt hinstellen. Durch Vermutung könnte man indessen diese Unbestimmtheit ein wenig einschränken. Es läßt sich nicht denken, daß die provenzalischen Maimunisten bei der Kunde von Salomos Bannspruch in Montpellier mit ihrer Polemik und ihrem Gegenbanne lange gezögert haben sollen. Demnach trat wohl auch Salomo mit seiner Verketzerung erst in demselben Jahre auf. Anderseits wissen wir, daß der Streit bereits einige Zeit vor Schebat – Januar 1235 sein tragisches Ende damit erreicht hatte, daß den antimaimunischen Denunzianten die Zunge ausgeschnitten worden war. Dieses, sowie den ganzen Verlauf hatte Abraham Maimuni in der angegebenen Zeit über Akko erfahren: ו"מקת 'א טרפל ה"צ תנשב טבש שדוח ףוסב וכעמ ונילא האב וכו הלגמ תורטשל (Milchamot, p. 12). Da A. Maimuni dieses alles lediglich durch die Berichte solcher, welche die Schiffahrt von Südfrankreich nach dem christlichen Jean d'Acre zurückgelegt hatten, erfahren haben kann, so fiel die Bestrafung der Denunzianten ohne Zweifel, wenn nicht früher, so doch im Laufe des Jahres 1234 [380] vor. Das Verbrennen der maimunischen Schriften fand demnach um 1233 statt. In betreff der Lokalität bemerkt A. Maimuni, daß die maimunischen Schriften in Montpellier verbrannt wurden: אבא ברה ירפס יכ ונצראב לוק ואיצוה םירבדה יקיתעמו רילשפטנומ תנידמ להק ישנאמ דחאה קלחה םתוא ופרש ... יראמ םירזועה םירצונה ותוא חכב. Hillel von Verona gibt dagegen an, daß die Verbrennung in Paris stattgefunden habe: םופרש הב רשא שאה דוע םנמא דבל הרעבתב םייד אלו הלודגה אירמוכה תיבב לודגה רנה ןמ והוריעבה (םבמרה ירפס) םהילע ונתנו שאה וריעבה םירמוכהו .חבזמה ינפל שירפ לש םירפסה ופרשנו םעה לכ יניעל שירפ ריע בוחרב (Taam Seke nim, p. 81 a. Chemda Genusa, p. 19).


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig [1897], Band 7, S. 375-381.
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