8. R. Akibas Mischna.

[397] R. Akiba wird ausdrücklich als Ordner des Halachastoffes aufgestellt: אביקע 'ר וז ללש קלחי םימוצע תאו תוכלה רדסמ אביקע 'ר היהשב תודגא תוכלה שרדמ ןיקתהש רמאיו אבי וריבח לע םעט עמשש ימ לכ רמא םידימלתל (Tosifta Sabim, c. 1), oder wie Simson von Sans die Lesart hat: וריבחמ םעט עמשש ימ לכ. Dazu die allerdings nicht so ganz authentische Notiz in j. Schekalim V, Anf. תוכלה שרדמ ןיקתהש הביקע 'ר וז ללש קלחי םימוצע תאו (?)תודגאו Was dieses bedeutet, ist bereits in Note 2 nachgewiesen worden, daß Midrasch und Halachot nur als Auseinanderlegung des Inhaltes der Mischna zu betrachten seien. Auch der Zusatz zu dieser Stelle ist wohl zu beachten, daß R. Akiba die Generalia und Specialia eingeführt, d.h. den Stoff unter Rubriken gebracht habe. המו (םונקת) הלודגה תסנכ ישנא ולא א"יו ןיטרפו ןיללכ ?הז (ןיקתד .l) ןיקתהש. Zum Schlusse wird noch die Art der Mischnaordnung deutlich gemacht, daß die Halachas an Zahlen geknüpft wurden: ושעש םיבייח םירבד 'ה ,ומורתי אל 'ה .תורופס תורופס הרותה תא רבד ג"י ,הרותב תותירכ ו"ל ,ןהיתורצ תורטופ םישנ ו"ט ,הלחב תחא רסח 'מ תוכאלמ תובא ןיקיזנ תובא 'ד ,רוהטד ףוע תלבנב. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß diese in die Mischnasammlung durch das Medium R. Meïrs übergegangene Ordnung von R. Akiba herrührt, indem ausdrücklich אביקע 'ר תנשמ namhaft gemacht wird, deren Existenz sogar zu den Ohren des geschmacklosen Kompilators Epiphanius gedrungen ist, der sie δευτέρωσις ἡ καλουμένƞ τοῠ Ῥαββιακιβά nennt (o. S. 391). Daß man später diese übersichtliche Zusammenstellung auf die ecclesia magna oder gar auf die ץבעי יבשוי םירפוס תוחפשמ zurückgeführt hat, ist eine jener Antedatierungen, welche in der Agada häufig vorkommen. Kaum bedarf es der Erwähnung, daß diese אביקע 'רד הנשמ gleichbedeutend mit jenen תודמ (Maße) ist, von denen R. Simon ben Jochaï spricht: אביקע 'ר לש ויתודמ תומורתמ תומורת יתודמש יתודמ ינש (Gittin, p 67 a). Folglich bedeuteten ursprünglich תודמ oder was dasselbe ist ןאליכמ, אתליכמ ןיתליכמ nicht motivierte Halachas, wie Zunz G. V. S. 47. d. aufstellt sondern eine nach Zahlen oder sonst wie mnemonisch geordnete Halachaordnung. Später noch werden אתליכמ und אתינתמ als identisch gebraucht: אתליכמ הישאי 'ר קיפא (j. Aboda Sara IV, 8) gleich יתייאו הידיב אתינתמ (Chullin 68 und andere Stellen).16 – Daß R. Akibas Ansicht ältere Halachas geradezu verdrängt hat, wird an mehreren Stellen unter verschiedenen Formeln aufgestellt: הנושאר הנשמ לבא אביקע 'ר תנשמ וז הרמא (Synhedrin 27 a. Tosifta Erachin, c. 5) oder[397] רמאו אביקע (Sabbat 14). Man gestand sich ein, daß man so lange im Irrtum war, bis R. Akiba das Richtigere lehrte: אביקע 'ר אבש דע – םירמוא ויה הנושארב (Ne darim 24, 64. Rosch ha-Schanah 17. Tosifta Pesachim I, 1. Moed Katan, c. 2. Sifra Behar, c. 5). Man könnte daraus schließen, daß überall, wo die ältere Mischna einer jüngeren Entscheidung entgegengesetzt wird, dieselbe R. Akiba zum Autor habe. – הנשמ וז ורמא םהירחא לש ד"ב הנושאר (Ketubbot 57, Gittin 55) וז וניקתה וניתובר הנושאר הנשמ (Tosifta Ketubbot, c. 5). [Es kann dies allerdings als Regel angenommen werden, die aber auch ihre zahlreichen Ausnahmen hat. S. Frankel, Hodeg., p. 210].


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig 1908, Band 4, S. 397-398.
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