Löffel

[591] Löffel. Während die Gabel als Tischgerät erst im 16. Jahrhundert zugelassen war, kommt der Löffel als solches schon bei den Römern und dann bei den Völkern Mitteleuropas durch das ganze Mittelalter vor. Die Schale ist anfänglich etwas länglich, sodann kreisrund und wird dann wieder länglich; der Stiel ist zuerst stark gekrümmt, im 14. und 15. Jahrhundert stangenförmig und erhält dann zu der Biegung die etwas platte Form. Dem Stoffe nach gab es silberne, goldene, elfenbeinerne und krystallene Löffel für die Vornehmen. Auch als kirchliches Gerät ist der Löffel früh bekannt. Die griechische Kirche benutzt ihn, um den Gläubigen den Wein auszuteilen, während sich seiner die römische seit dem 12. Jahrhundert nur noch zum Mischen des Weines mit Wasser und zum Aufschöpfen der Hostien bedient.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 591.
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