Ascanivs [3]

[430] [430] ASCANIVS, i, ( Tab. XXXI.) des Aeneas und der Creusa Sohn, entkam mit seinem Vater, als ein noch kleiner Knabe, aus dem bereits überall brennenden Troja, glücklich mit nach Italien. Ob nun wohl hierselbst Aeneas starb, ehe Ascanius seine mannbaren Jahre erreichete, so behielt ihm dennoch Lavinia, als seine Stiefmutter, sein väterliches Reich vor, welches er aber derselben überließ, und sich dagegen das hernach so berühmte Alba longa zu seinem Aufenthalt erbauete. Liv. lib. I. c. 3. Eigentlich soll er Euryleon geheißen, den Namen Ascanius aber erst nach der Flucht von Troja und zwar von dem See, Ascanius, in Phrygien bekommen haben. Als ihn die Etrurier nach des Aeneas Tode in Lavinium belagerten, so that er einen verzweifelten Ausfall, erlegete des Mezentius Sohn, Lausus, mit einem großen Theile seiner Leute, und zwang also besagten König, mit ihm Friede zu halten. Dion. Halic. lib. I. c. 7. & Aurel. Vict. de Orig. Gent. Rom. c. 14. & 15. Ihm folgete nachher im Reiche Sylvius, der auch Ascanius geheißen. Serv ad Virg. Aen. VI. 760. und nach einigen dessen Sohn, Livius l. c. nach andern aber dessen Stiefbruder von der Lavinia war. Dion. Hal. l. c. c. 28. Da er übrigens auch Iulus hieß, Serv. ad Virg. Aen. IV. 159. so wollten die Julier zu Rom, und also zuförderst auch Julius Cäsar sein Geschlecht von ihm herleiten, Livius. l. c. Aur. Vict. l. c. ob wohl einige den Julilus erst zu des Ascanius Sohne machen. Aur. Victor. l. c. c. 17. Er wird noch für den Stifter der trojanischen Spiele bey den Römern gehalten. Virg. Aen. V. 596. Sieh hernach noch Iulus.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 430-431.
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