Harmonia

[1188] HARMONIA, æ, od. Hermiŏne, es, Gr. Ἁρμονία, ας, od. Ἑρμιόνη, ης, ( Tab. XII.) des Mars und der Venus Tochter, welche sie mit einander zeugeten, da sie von dem Vulcan ertappet und von der Sonne allen übrigen Göttern gezeiget wurden. Hygin. Fab. 148. Indessen machen sie doch einige zu Jupiters und der Elektra Tochter. Diod. Sic. lib. V. c. 48. p. 223. Andere halten sie für einen Findling: sie sey aber für des Mars und der Venus Tochter ausgegeben worden, weil sie schön und tapfer gewesen. Cleric. ad Hesiod. Theog. v. 975. Noch andere wollen, daß sie eine Morgenländerinn gewesen, und ihren Namen von dem Berge Hermon bekommen habe. Bochart. Chan. lib. I. c. 19. Ja, wie Kadmus nur ein Koch des Königes von Sidon, so sey sie auch nur eine Sängerinn an dessen Hofe gewesen, und mit ihm davon gegangen. Athen. L. XIV. c. 22. p. 658. Kadmus heurathete sie hernach, und es befanden sich auf ihrem Beylager [1188] alle Götter, und beschenketen sie. Apollod. lib. III. c. 4. §. 2. Minerva und Vulcan aber verehreten ihr dabey ein Kleid, welches in lauter Laster und Schandthaten getunket war, daher denn ihre ganze Nachkommenschaft lasterhafte Leute waren. Hygin. l. c. Auch bekam sie von der Venus selbst ein Halsband, welches allen denjenigen Unglück brachte, die es trugen. Sieh davon in Eriphyle. Sie wurden mit der Zeit selbst so unglücklich, daß sie von Theben nach Illyrien entwichen, woselbst sie endlich beyderseits in Schlangen verwandelt wurden. Ovid. Metam. IV. 565. Sieh Cadmus.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1188-1189.
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