Harmonia

[228] Harmonia (Gr. M.), Tochter der Venus und des Mars, erzeugt, als Vulcan das Liebespaar in seinem unsichtbaren Netze fing. Sie war von ungemeiner Schönheit, und darum bei ihrer Vermählung nicht nur von allen[228] Göttern besucht, sondern auch reich beschenkt. Ceres gab ihr den Getreidebau, Mercur die Lyra, Minerva ein köstliches Gewand etc. Apollo und die Musen verherrlichten das Fest durch Flötenspiel und Gesang, Electra führte die geheimen Feierlichkeiten (Orgien) zu Ehren der Göttermutter ein, das wichtigste Geschenk aber machte ihr Venus mit dem verderblichen Halsband, welches Vulcan geschmiedet. Dieses machte den Fluch jedes späteren Besitzers; es war Schuld an dem Tode des Amphiaraus, des Alcmäon, der Eriphyle, der Arsinoë, der Callirrhoë, der Jocaste, und endlich, nachdem es schon im delphischen Tempel des Apollo als Weihgeschenk aufgehängt war, machte es noch die Gattin des Ariston unglücklich.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 228-229.
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