Nisvs

[1741] NISVS, i, ( Tab. XII. & XXIX.) des Mars, Hygin. Fab. 198. oder vielmehr Pandions Sohn. Apollod. l. III. c. 14. §. 5. Er war König zu Megara, bekam aber mit seinem Schwager Sciron Streit wegen der Regierung. Sieh Sciron. Nach einigen hatte er ein goldenes, Lucian. & Schol. Eurip. ap. Munck. ad Hygin. l. c. nach andern aber, ein purpurfarbenes Haar auf dem Kopfe, von welchem ihm das Orakel sagte, daß er so lange regieren würde, als er solches behielte. Apollod. l. c. §. 8. Hygin. l. c. & Ovid. Met. VIII. v. 80. Als nun Minos in dem Kriege mit den Atheniensern auch ihn angriff, und daher die Stadt Megara belagerte, so verliebte sich seine Tochter, Scylla, in diesen ihren Feind, schnitt ihrem Vater im Schlafe bemeldetes Haar ab, und machte damit, daß Megara verloren gieng. Iidem locis citatis. Nisus richtete sich so gleich selbst hin: Hygin. Fab. 242. er wurde aber hernach noch in einen Meeradler verwandelt, in welcher Gestalt er denn seine Tochter, die in einen Ciris verwandelt wurde, beständig verfolgete. Ovid. l. c. Indessen wollen auch einige, Minos habe ihn erleget; wie denn sein Grabmaal lange Zeit zu Athen, wohin man ihn geholet, [1741] zu sehen gewesen seyn soll. Pausan. Att. c. 19. p. 33. Die Megarer aber wollen von diesem Kriege und der Eroberung seines Landes nichts wissen; sondern es soll ihm Megareus, der seine Tochter Iphinoa geheurathet, gefolget seyn. Id. ib. c. 39. p. 73.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1741-1742.
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Hederich-1770: Nisvs [1]