Sarpédon

[2160] SARPÉDON, ŏnis, od. ontis, Gr. Σαρπηδὼν, όνος, ( Tab. X.) Jupiters und der Europa Sohn. Apollod. l. III. c. 1. §. 1. Er gerieth mit seinem Bruder, Minos, des väterlichen Reiches wegen, in Zwistigkeit, und mußte endlich mit seinem Anhange aus der Insel Kreta entweichen. Er begab sich damit mach Asien und half den Ciliciern wider ihre Feinde, wofür er ein Stück von Lycien, oder, wie es damals hieß, von der Landschaft Milyas, bekam, und setzete sich allda. Id. ib. §. 2. Nachdem er darauf den flüchtigen Lykus, welchen sein Bruder Aegeus von Athen [2160] vertrieben hatte, aufnahm, so bekam solche Landschaft nachher von demselben den Namen Lycien. Herodot. Clio 173. Er hatte von seinem Vater erhalten, daß er drey Menschenalter leben sollte. Apollod. l. c. Sein Sohn war Evander; und sein Enkel Sarpedon II, mit welchem er aber vielfältig auch von den ältesten Schriftstellern vermenget wird. Gale ad Apollod. l. c.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2160-2161.
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