Alexander Newiski (119)

[135] 119Alexander Newiski. Dieser Alexander war Großfürst von Nowgorod (in Rußland) und wurde geboren im J. 1218. Noch während der Regierung seines Vaters Jaroslav erfocht er über die Deutschritter und Schweden einen großen Sieg an den Ufern der Newa, weßwegen er den Beinamen Newskoi (Newiski) erhielt. Er succedirte seinem Vater im J. 1244 und zeichnete sich während des Friedens durch eine gute Regierung, während des Krieges aber durch seine Tapferkeit aus. Nach einem glücklichen Feldzuge in der Krim befiel ihn eine gefährliche Krankheit, während welcher er den Entschluß faßte, dem Throne und der Welt zu entsagen. Kaum war er genesen, trat er auch wirklich unter dem Namen Alexius in ein Kloster und starb dort am 14. Nov. – nach Einigen im J. 1263, nach Andern aber im J. 1281. Die Russen versichern, daß er nach seinem Tode viele Wunder gewirkt habe, und sie verehren ihn als einen »Heiligen«. Kaiser Peter I. baute ihm zu Ehren im J. 1712 in St. Petersburg eine Kirche und ein Kloster, und die Kaiserin Katharina I., seine Wittwe, stiftete einen Ritterorden, den sie nach ihm Alexander-Newski-Orden nannte. Ohne uns über seine Heiligkeit und Wunder auszusprechen, sagt Migne, wollen wir nur bemerken, daß das Schisma der Russen erst lange nach dem der Griechen stattgefunden habe, daß zwar der eigen tliche Zeitpunkt, wann sie sich der päpstlichen Autorität entzogen, nicht genau angegeben werden könne, daß jedoch noch im 13. Jahrh. ein Theil der russischen Nation und Geistlichkeit der katholischen Einheit treu gewesen sei. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 135.
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