Eleutherius, S. (16)

[29] 16S. Eleutherius et Socii MM. (2. Oct.) Zur Zeit der letzten und grausamsten Christenverfolgung unter Diokletian geschah es, daß zu Nikomedia in Bithynien ein Theil des kaiserlichen Palastes in Flammen aufging. Der Kaiser vermuthete Brandstiftung und wälzte den Verdacht auf die Christen. Er gab daher Befehl, sie haufenweise zusammenzutreiben, und theils mit dem Schwerte zu tödten, theils im Feuer sterben zu lassen. Der Erste nun von ihnen, der alle Uebrigen ermunterte, für Christus Alles, selbst ihr Leben, einzusetzen, war Eleutherius. Als die Einzelnen gefragt wurden, ob sie den Göttern opfern und sich dadurch Freiheit verdienen wollten, stürzten sich die Einen wie um die Wette in die Flammen, die Andern boten ihre Nacken dem Beile der Henker dar. Als die Zuschauer dieses Uebermaß von Grausamkeit nicht mehr ansehen konnten, wurde ein Theil auf Schiffe gebracht, in die weite See hinausgeführt und nach wiederholtem Bekenntnisse ihres Glaubens in die Tiefe versenkt. Eleutherius aber, nachdem er die unmenschlichsten Peinen ausgehalten hatte, und aus allen nur um so kräftiger hervorging, vollendete sein Martyrium in den Flammen. Seine Reliquien eigneten sich die Christen durch einen frommen Diebstahl an, und bestatteten sie auf eine des Heiligen würdige Weise. Sein Name findet sich am 2. Oct. auch im Mart. Rom. (I. 321.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 29.
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