Epiphanius (9)

[75] 9Epiphanius, (18. März), war zu Sanzeno des Nonsthales in Tirol im J. 1699 von frommen Eltern geboren. Seine Mutter hieß Elisabeth, sein gottesfürchtiger Vater Georg Gentili, und er wurde Joseph getauft. Nach einer einfachen Erziehung und vielversprechenden Vorbildung begab er sich mit 12 Jahren seines Alters nach Innsbruck zu den Studien; aber die Welt gefiel ihm nicht, und auf Grundlage einer Lesung in den Schriften der hl. Theresia begab er sich nach Trient zurück, und bat seine guten Eltern um die Zustimmung, in den Orden der Theresianer (unbeschuhten Karmeliten) zu treten, wo er den neuen Namen Epiphanius a SS. Trinitate bekam. Nach abgelegter Profeß kam er nach Caprarola, um dort Philosophie zu studiren. Nach drei Jahren ging er nach Rom, um in Sancta Maria de Victoria die Theologie zu studiren. Darin machte er wieder solche Fortschritte, daß er bald nach Caprarola zurückkam, um die Philosophie zu lehren. Da von allen weiten her Erdbeben und Regen über Caprarola kamen, da kamen seine Lehren der Weltweisheit auch in Anwendung; denn als der Sturm einmal durch mehrere Tage hindurch Felder und Alles verwüstete, da stand Epiphanius zu dessen Versöhnung auf, und sich des gedemüthigten Volkes erbarmend, sprach er, ein neuer Elias, öffentlich in Predigten von der Nothwendigkeit, die Laster zu büßen, und sagte ein dreitägiges Gebet an. Viel Volk versammelte sich in der Kirche, und nach Ablauf der drei Tage legte sich der Sturm und es kamen wieder heitere Zeiten. Allen blieb die Meinung, daß Epiphanius diese Gnade der Rettung von Gott erhalten habe, weßhalb das Volk ihm unendlich ergeben anhing. Er starb am 18. März 1729 im 30. Jahre seines Alters, und es sollen auf seine Fürbitte viele Wunder gewirkt worden seyn. (Em.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 75.
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