Ferdinandus (15)

[198] 15Ferdinandus, (frz. Fernand), Bruder des seligen Gery oder Geri (Egirius), war der Sohn des Grafen von Lunel in der franz. Landschaft Languedoc, und geboren am Anfang des 13. Jahrhunderts. Sein Beispiel bestimmte den sel. Egirius, die Welt zu verachten, um sich nur Gott anzuschließen. Sie unternahmen gemeinschaftlich eine Pilgerfahrt in das heil. Land, ohne etwas mitzunehmen, indem sie sich vorgenommen hatten, auf ihrer Reise von Almosen zu leben. Ueberall, wohin sie kamen, bewiesen ihnen die Leute die größte Hochachtung, hauptsächlich wegen der Wunder, welche sie wirkten. Ferdinand (Fernand), welcher, um niemals wiederzukehren, seine Güter, seine Eltern, sein Vaterland etc. verlassen hatte, vollbrachte den Rest seiner Tage unter heiligen Wanderungen; aber man weiß nicht, an welchem Orte er starb. Der sel. Egirius aber starb zu Montesanto (Mons sanctus) im Kirchenstaat um das J. 1270, und man hatte eine so große Idee von seiner Heiligkeit, daß man sich um die Ehre stritt, seinen Leichnam zu besitzen. Man sagt, Gott habe durch ein Wunder zu erkennen gegeben, daß er in einem Weiler, Namens Colombario, begraben werden solle, wo auch seine Krankheit begonnen hatte. Papst Benedict XIV. approbirte im J. 1742 die Verehrung, welche ihm seit unfürdenklichen Zeiten erwiesen wurde. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 198.
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