Franciscus Ferdinandus de Capillas (40)

[296] 40Franciscus Ferdinandus de Capillas, (15. Jan.), ein Dominicaner und Missionär in China, trat, nachdem er die ersten Jahre in Unschuld und mit Erlernung der Wissenschaften zugebracht hatte, in das Kloster zu Valladolid in Spanien. Das Verlangen, an der Bekehrung der Ungläubigen zu arbeiten und sein Blut zu vergießen, bestimmte ihn, mit Genehmigung seiner Obern nach China zu gehen, wo er im J. 1642 anlangte. In der Provinz Fogan bethätigte er seinen apostolischen Eifer, und hatte unglaubliche Beschwerden und Entbehrungen auszustehen; Gott aber krönte seine Mühen mit großen Erfolgen. Der Mandarin von Fogan berichtete die zahlreichen, durch den europäischen Priester zu Stande gebrachten Bekehrungen an den Kaiser, und ein kaiserlicher Commissär wurde an jene Orte gesendet, um von der Sache Kenntniß zu nehmen. Es wurde eine Unterredung zwischen den Neubekehrten und den chinesischen Gelehrten veranstaltet, und der vorsitzende Commissär gab der Sache vorzüglichen Vorschub. Die Bonzen, mit dieser Entscheidung der Sache unzufrieden, verwendeten sich bei den Mandarinen des Landes und bestimmten sie, den P Franciscus gefänglich einziehen zu lassen, welcher hierauf verschiedenen Martern preisgegeben und dann in einen Kerker geworfen wurde. Endlich wurde er zum Tode durch Enthauptung verurtheilt, weil er die Götter des Landes verachtet habe. Er ertrug den Tod mit einer Ruhe und Heiterkeit, welche die Ungläubigen in Erstaunen setzte, am 15. Januar 1648. Sein Leib, in einem Hause aufbewahrt, blieb daselbst zwei Monate unversehrt, und überdauerte selbst die Flammen, welche jenes Gebäude in Asche legten. Sein Haupt ward später in das Kloster zu Valladolid gebracht. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 296.
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