Gertrudis, S. (7)

[424] 7S. Gertrudis, Vid. Abbat. (6. Dec.) Diese hl. Gertrud ist Stifterin und erste Abtissin des Klosters Hamai (Hamaticum), auch Hamoy oder Hamage an der Scarpe bei Marchiennes in Belgien. Sie war an einen Mann von hohem Adel vermählt, den die Bollandisten (Mart. II. 79) Ingomar nennen, während er bei Migne Nigomar heißt. Wittwe geworden, lebte sie einzig dem Gebete und den Werken der Nächstenliebe. Sie vereinigte, wie Hubaldus, Biograph der hl. Rictrudis (Boll. Maji III. 87) erzählt, ein langes Leben mit vielen Tugenden. Unter ihren Kindern genießen Adalbaldus (Bd. I. S. 21) und Gerberta kirchliche Verehrung. Ihre Reliquien werden nach den Bollandisten (Febr. I. 295) in Douay verehrt; der hl. Bischof Vindicianus von Cambray weihte ihr zu Ehren eine Kirche und erhob ihre Reliquien. Als ihr Todesjahr wird bei Migne das J. 649 genannt; sicher ist, daß es in den Anfang des 7. Jahrhunderts zu setzen ist. Bucelin nennt sie, wir wissen nicht warum, eine Herzogin (Ducissa). Bei Lechner wird ihr Gemahl Fürst Rigomer genannt, und von ihr gesagt, sie sei um das Jahr 650 gestorben, und ihr Leib ruhe im Kloster Marchiennes (Marchianae, Marciana etc.) †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 424.
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