Herculanus, S. (6)

[656] 6S. Herculanus, M. (25. Sept. al. 26. Nov.) Dieses heil. Martyrers gedenken die Martyrer-Acten des hl. Alexander77. Er war Soldat und wurde nach der Legende mit einem großen Stein am Hals in einen See gestürzt, ging aber nicht unter, sondern gelangte mit göttlicher Hilfe wieder an's Ufer. Er litt hierauf mancherlei Peinigung und vollendete zuletzt durch die Enthauptung sein Zeugniß für den Herrn. Obgleich aber in einigen Martyrologien mit Bestimmtheit angegeben ist, es sei dieß unter Kaiser Antonius [656] und dem Präses Cornelian geschehen, wagen doch die Bollandisten wegen zu großer Unsicherheit der Quellen nur beiläufig das zweite Jahrhundert als Zeit des Martyrthums anzugeben. Ebenso ist der Ort seines Leidens nichtt zuverlässig ermittelt. Nach dem Mart. Rom. wäre er in Rom, nach den Bollandisten wie Alexander77 in via Claudia, 7 bis 8 Stunden von Rom (vgl. I. Bd. S. 131) gestorben. Darin stimmen aber Alle überein, daß er bei Gelegenheit der Wunder, die während der Leiden Alexanders geschahen, das Evangelium annahm. Die Bollandisten haben jedoch aus den Acten den Beweis geliefert, daß er früher schon Christ war; denn nach denselben sprach er zum Kaiser: »Ich habe nie einen Christen verfolgt; denn unter ihnen habe ich die Gnaden Christi empfangen; 14 Jahre stand ich in deinen Diensten und ging mit dir in die Tempel, heimlich aber betete ich Christus als meinen Gott an. Daher konnte der Teufel mich nicht überwinden.« Nach Ado, der ihn am 26. Nov. hat, war der hl. Herculanus Jüngling, der in feuriger Rede den Kaiser beschwor, den Gott der Christen anzuerkennen. (VII. 22)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 656-657.
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