Hilda, S.

[732] S. Hilda (Hild), V. Abbat. (17. Nov. al. 5. März, 5. 25. Aug. 28. Sept. 15. Dec.) Vom Altd. hild, hilt = nach Wachter alt, adelich, edel etc. – Die hl. Hilda, eine Tochter Hererichs und Enkelin des hl. Königs Edwinus1, war nach Migne im J. 617 geboren und erhielt im J. 631 die Gnade der heil. Taufe. Später nahm sie den Schleier im Kloster Chelles in Frankreich, wo ihre Schwester Hereswida (s. d.) Gott diente. Nachdem diese gestorben war, ging sie nach West-Angeln und dann auf den Rath des hl. Aidanus wieder zurück in ihr Vaterland, wo sie ein kleines Kloster an der Were bezog. Am berühmtesten ist sie als Abtissin von Streaneshalch. Auch das Kloster Tadcaster und das zu Hartlepool, früher Heruteu oder Heortea (Insula cervi) genannt, stand nach den Bollandisten (Oct. III. 940) einige Zeit unter ihrer Leitung. Der hl. Beda schreibt von ihr und ihrem Kloster Streaneshalch: »Sie lehrte hier die Gerechtigkeit, Frömmigkeit und Keuschheit, besonders aber den Frieden und die christliche Liebe bewahren; ihre Klugheit war so groß, daß nicht nur gewöhnliche Personen (mediocres) in allen ihren Nöthen zu ihr Zuflucht nahmen, sondern selbst Könige und Fürsten sich bei ihr Raths erholten.« Sie hatte dieses Kloster, wo Männer und Frauen unter ihrer Leitung gesondert wohnten, im J. 658 gegründet. Man lebte nach der Regel des hl. Columba4. Am Osterstreite nahm sie thätigen Antheil. (Apr. III. 296.) Die hl. Hilda starb nach den Bollandisten (Mart. II.* 11) am 17. Nov. 680. Sie wurde übrigens, vielleicht wegen einer geschehenen Translation, auch am 15. Dec. verehrt (Apr. III. 298). Das Florarium erwähnt ihrer (Mart. I. 360) auch am 5. März. Ferrarius gibt an, daß ihr Fest ehedem in Lübek am 5. August gefeiert worden sei. Canisius handelt von ihr am 25. August (Aug. II. 4). Mabillon und Bucelin gedenken ihrer zum 17. Nov. Die Bollandisten nennen sie auch am 28. Sept. (VII. 597), verweisen übrigens gleichfalls auf den 17. Nov., an welchem Tage auch der Elenchus sie nennt. Bei Migne endlich steht der 18. Nov. Nach demselben Autor wurden ihre Gebeine im 10. Jahrhundert nach Glastonbury übertragen. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 732.
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