Hildebaldus

[732] Hildebaldus, Aëp. (3. Sept. al. 2. Oct.) Vom Altd. Child = Schlacht, und bald = mächtig etc. – Dieser Hildebaldus, welcher [732] auch Hildeboldus, Hyldebaldus, Hildibaldus, Hildivaldus, Hildialdus, Hildepold, Hiltibald, Hiddibald, Addebald geschrieben wird, war der erste Erzbischof von Köln, nachdem bis dahin bloß Suffragane von Trier, dann von Mainz jenen Stuhl eingenommen. Castellanus und Gelenius zählen ihn zu den Heiligen. Er lebte unter den Kaisern Karl d. Gr. und Ludwig dem Frommen. Auf dem Stuhle Kölns saß er nach W. W. (XII. 557) vom J. 784–819. Im J. 802 weihte er den hl. Bischof Liudger von Münster (Mart. III. 635). Im J. 813 hatte er den Vorsitz auf einem Provincial-Concil zu Mainz. Karl d. Gr., dessen Erzkaplan er war, und der auf ihn immer sein volles Vertrauen setzte, empfing aus seinen Händen die Wegzehrung und letzte Oelung. Vom Jahr 803–814 war er über das Kloster Mondsee gesetzt. Im J. 817 war er auf dem Concil zu Aachen. Sein Grab ist bei St. Gereon, ehedem zu den »goldenen Martyrern« genannt. Die Inschrift desselben trug bis zum J. 1638 den Titel »heilig«. Von da lautete sie in einem lateinischen Chronologicum: »Ehre, der du vorüber gehst, die Gebeine des Kölnischen Bischofes Hildeboldus, welche hier in Herrlichkeit ruhen.« Jedoch gingen den Bollandi sten im J. 1745 die bestimmtesten Nachrichten zu, daß von einer öffentlichen Verehrung des Genannten keine Spur sich finde, und selbst obige Inschrift nicht mehr bestehe. Dagegen war in einem Glasfenster der Mauritius-Kapelle das Bildniß eines Bischofes mit der Unterschrift »S. Hildeboldus« zu sehen. Weil aber sonst seiner in keiner Weise in den Kirchenbüchern gedacht wird, haben die Bollandisten ihn übergangen. In einem handschriftlichen Heiligen-Verzeichnisse, das sie benützten, steht er am 2. Oct. Er starb nach Ebeling (I. 201) im J. 819 (nach Migne im J. 818) und war in der Reihe der Kölner Bischöfe der Läste. Auch in W. W. steht dieses Todesjahr. Nach Zedler aber, der ein solches nicht von ihm angibt, wohl aber von dessen Vorgänger Ricolf, wäre er der 21ste in der Reihe und hätte viel später gelebt. (I. 599.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 732-733.
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