Indractus, Dominica, SS.

[39] SS. Indractus, Dominica et 9 Soc. MM. (5. Febr.). Der hl. Indractus, auch Indrectus und Hindrachus, ein frommer, gottesfürchtiger irländischer Königssohn, machte eine Reise nach Rom und wurde nach seiner Rückkunft, als er das Grab des hl. Patricius zu Glastonbury besucht hatte, mit seiner Schwester Dominica2 (Drusa) und 9 (nach anderm Berichte 7) Gefährten, im Bette liegend, überfallen und getödtet, am Anfange des 8. Jahrhunderts (nach Bucelin im J. 678). Die Mörder hatten nämlich vermuthet, die Wallfahrer führten in ihren Reisesäcken viel Geld mit sich. Der hl. König Ina, erzählt der Bericht, einmal des Nachts von einem Unwohlsein befallen, ging aus seinem Schlafgemache, um frische Luft zu schöpfen, und zum Himmel einen Blick emporwerfend, sah er eine Feuersäule an dem Orte, wo die hhl. Leiber vergraben lagen, emporsteigen und konnte die Erscheinung, wenn und wie er sein Auge wandte, nicht los werden. Da die Erscheinung drei Nächte sich wiederholte, nahm er Leute mit sich an jenen Ort, und es gelang ihm, die hhl. Leiber aufzufinden, die er zu Glastonbury beisetzte. Die Mörder wurden vom Teufel besessen und rissen sich selbst Stücke Fleisches aus dem Leibe. An den Gräbern der hhl. Martyrer aber begaben sich ausgezeichnete Wunder. (I. 688.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 39.
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