Maria Dominica Lazzari (192)

[203] 192Maria Dominica Lazzari (4. April), eine gottselige Jungfrau und fromme Dulderin zu Capriano im Fleimserthale, war daselbst am 15. März 1815 geboren. Fünfzehn Jahre lang auf dem Bette der Armuth und der Schmerzen liegend, mit Blut überronnen, war sie innerlich und äußerlich ein Abbild des Gekreuzigten. Ihr Leib dorrte nach und nach bis zur Kleinheit eines Kindes zusammen, wie sie im Geiste immerwährend ein Kind blieb durch demüthige Einfalt und Unschuld. In ihrer Krankheit wiederholte sie oft die Worte: »Vater, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht was sie thun«. Bis zu ihrem Ende beweinte sie die Sünder und die Sünden unserer Tage. Endlich breitete sie am 4. April 1848, den sie bestimmt als ihren Todestag vorausgesagt, die sonst immer zusammengefalteten Hände aus und sprach sterbend: »Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist«. Nach Druckschriften und Bildern, welche von ihr im Umlaufe sind, war sie nicht blos stigmatisirt, sondern hatte auch die Wunden und Schmerzen der Dornenkrone.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 203.
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