Jovianus, S. (6)

[487] 6S. Jovianus, (21. Aug.), ein Martyrer, welcher mit S. Herculianus bei Migne (II. 169) als Leidensgenosse der hhl. Bonosus3 und Maximilianus (Maximianus) bezeichnet ist. Nachdem nämlich, wie es in der von Ruinart zuerst herausgegebenen und von den Bollandisten am 21. Aug. (IV. 430) aufgenommenen Leidensgeschichte heißt, der Comes Julianus, der Onkel des Kaisers Julian des Apostaten, zu Antiochia die hhl. Bonosus und Maximilianus durch allerlei schreckliche Martern hatte zwingen wollen, das christliche Zeichen von ihrer Kriegsfahne (Labarum) wegzunehmen und das Zeichen der Götter dafür hinzusetzen, heißt es auf einmal S. 431 nr. 12, der Comes Julianus habe diese Aufforderung an Jovianus et Hercolianus gerichtet, welche aber tapfer widerstanden seien, worauf Julianus Alle, welche im Kerker waren, zugleich mit Bonosus und Maximilianus habe enthaupten lassen, während Julianus drei Tage später elend zu Grunde gegangen sei etc. – Hiebei ist nun auffallend, daß dieser Jovianus und Herecolianus sonst in der ganzen Leidensgee schichte nirgends erwähnt wird, weßwegen auch der Bollandist Cuperus S. 432. I. seinen Zweifel ausspricht, ob denn diese Beiden wirklich mit den Andern gemartert worden seien. Da möchten wir denn auf dieruhmvollen Cohorten der Jovier und Herculier (Joviani et Herculiani) aufmerksam machen, welche nach Ruinart (S. 609) lange Zeit bestanden, und möchten annehmen, daß die hhl. Bonosus und Maximilianus zu diesen Cohorten gehört haben, so daß also dann weder Jovianus noch Hercolianus als ein Nomen proprium, sondern als ein nur zur Variation der Rede gebrauchtes Appellativum zu fassen wäre, wie denn auch wirklich Ruinart angibt, daß die hhl. Bonosus und Maximilianus, welche allein sonst in der Leidensgeschichte genannt sind, von der Zahl der Herculianer gewesen seien, was auch der Bollandist Cuperus anführt, ohne jedoch weiter hierüber sich zu äußern. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 487.
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