Justina, SS. (5)

[553] 5SS. Justina et Zeno, MM. (13. Juli). Die hl. Jungfrau Justina ward zu Tergeste (dem heutigen Triest) von christlichen Eltern geboren. Als sie 14 Jahre alt war, wurde sie von Vielen zur Ehe begehrt. Weil sie nun sagte, sie habe sich mit Christus, dem sie ihre Jungfrauschaft gelobt, vermählt, ward sie beim Statthalter Fabianus verklagt. Dieser befahl ihr den Göttern zu opfern, und da sie diese Dämonen nannte, gab er ihr die Wahl, entweder die Götter zu verehren oder sich den Qualen zu unterziehen. Als sie nun die Götter verachtete, ließ er sie ins Angesicht schlagen, mit Ruthen streichen, auf die Folter spannen und mit Krallen ihre Brüste zerfleischen. Sie aber dankte Christo und bat nur um Kraft und Beharrlichkeit, um triumphirend über den Feind ins Paradies zu Ihm gelangen zu können. Vom Statthalter ward sie hierauf zum Tode durchs Schwert verurtheilt, wobei einer von den Vornehmen, die beim Statthalter waren, Zeno mit Namen, im Scherze sagte: »Braut Christi, schicke mir Aepfel aus dem Garten deines Bräutigams.« Während man nun die Heilige zum Richtplatze führte, gab sie einem Kinde ein Schweißtuch mit dem Auftrag, es dem, Zeno zu bringen und ihm zu sagen: »Justina, die Jungfrau Christi, schickt dir die Aepfel, die du aus dem Garten ihres Bräutigams verlangtest.« Nach der Enthauptung ward der Leichnam der Jungfrau von den Christen beerdigt am 13. Juli 289 unter den Kaisern Diocletian und Maximian. Als, Teno das Schweißtuch von dem Knaben empfangen hatte, sprach er: »Das ist recht, um das Gesicht abzuwischen.« Da er aber in Gegenwart der Hausgenossen des Statthalters wirklich sein Gesicht abwischte, ward er plötzlich so von Liebe zu Christus eingenommen, daß er kein Bedenken trug, seinen Namen öffentlich zu preisen. Der Statthalter schalt ihn ob seiner Thorheit; Zeno aber sprach: »Was thue ich Böses, wenn ich den Namen des wahren Christus, des einzigen Gottes, der die Jungfrau Justina zu sich aufnahm und auch mich als Seinen Diener aufzunehmen würdigte, lobe und verherrliche?« Hierauf ließ ihn der Tyrann so lange mit Bleikolben schlagen, bis er fast seine Seele aushauchte, und weil er nicht aufhörte, den Namen Christi zu preisen, ihm die Zunge ausschneiden und endlich ihn enthaupten. – [553] Die Bollandisten glauben zwar, es seien hier sonst unbekannte Martyrer mit der Legende der hl. Dorothea1 ausgeschmückt worden; doch geben sie obigen Auszug davon nach Ferrarius. (III. 483).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 553-554.
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