Lucius, SS. (10)

[901] 10SS. Lucius, Ep. et Soc. MM. (11. Febr.) Der hl. Lucius wurde unter Constantin d. Gr. auf den bischöflichen Stuhl von Adrianopel (Edrene), einer Stadt Thraciens (Rumelien) erhoben, nachdem sein Vorgänger, der hl. Eutropius10, der gegen die Arianer predigte, durch deren Umtriebe nach Gallien verbannt und daselbst gestorben war. Auch der hl. Lucius glühte von Eifer für die Gottheit Jesu Christi, weßhalb ihn die Arianer heftig verfolgten und seine Verbannung bee wirkten. Im J. 331 kehrte er wieder zurück, um in Folge gräßlicher Verleumdungen abermals in's Exil zu wandern. Er begab sich nach Rom, um vor dem Papste Julius seine Unschuld zu vertheidigen. Hier traf er auch den hl. Paulus, Bischof von Constantinopel, und den hl. Athanasius8, beide gleichfalls flüchtig, und wohnte im [901] I. 342 der dortigen Synode bei, die ihn wieder in seine Rechte einsetzte, worauf er im folgenden Jahre wieder zu seiner Heerde zurückkehrte. Da die Verfolgungen von Seite der Arianer nicht nachließen und Constantius, der Freund der Arianer, die Einsetzung der Bischöfe hintertrieb, versammelte man eine allgemeine Synode zu Sardica in Thracien im J. 347, auf der auch der hl. Lucius erschien und die Ketten vorzeigte, mit welchen er gebunden gewesen. Allein die Beschlüsse dieser Synode blieben ohne Erfolg. Vielmehr wurde auf Anstiften der Arianer der Comes Philagrius nach Adrianopel geschickt, um die Rechtgläubigen zu verfolgen. Mit Banden beladen wurde Lucius nochmal verbannt, während Philagrius viele der angesehensten Bürger Adrianopels gefangen setzen oder verbannen ließ, weil sie mit den auf dem Concil zu Sardica verdammten Arianern nicht in Kirchengemeinschaft treten wollten. Der hl. Athanasius hat unserm hl. Lucius und seinen Mitbürgern wegen ihrer Standhaftigkeit großes Lob ertheilt. Er starb in der Verbannung im J. 348. Sein Name steht zu obigem Tage mit einem


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 901-902.
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