Ludovicus Ibarchi, S. (1)

[919] 1S. Ludovicus Ibarchi, M. (5. Febr.), ein japanesischer Knabe von 11–12 Jahren, welcher zu Nangasaki im J. 1597 unter Taykozama des Glaubens wegen mit zwei andern Knaben, Antonius und Thomas, gekreuzigt wurde. Der Unterstatthalter von Nangasaki, Fazamburo, redete unsern Ludwig also an: »Dein Leben steht in meiner Hand; willst du in meinen Dienst treten, so lasse ich dich frei.« »Ich bestimme nichts über mich,« antwortete der Knabe, »ich werde thun, was Pater Petrus (Petrus Baptista) für gut hält.« Petrus sprach: »Ich werde den Vorschlag annehmen, wenn er Christ bleiben darf.« Als Fazamburo dieß nicht gestatten wollte, rief der Knabe: »Dann verlange ich nicht, am Leben zu bleiben; ich würde ja für dieses kurze und erbärmliche Leben das ewige selige Leben verlieren.« Da rief ein Christ aus der Volksmenge dem Knaben zu: »Gott tröste dich, du wirst bald bei ihm im Paradiese seyn.« Fröhlich rief setzt Ludwig aus: »Im Paradiese, im Paradiese!« Auf dieses hin ward nun unser junger Ludwig, der aus der japanesischen Provinz Voari stammte und Katechet und Messediener war, gekreuzigt. Er scheint derselbe zu seyn, den Hueber Ludovicus Duisco nennt; wenigstens findet man unter den am 8. Juni 1862 canonisirten heil. japanesischen Martyrern nicht zwei Ludovicus. S. S. Petrus Baptista. (Leo Pagé.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 919.
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