Ludovicus, B. (22)

[937] 22B. Ludovicus, (25. Oct.), Graf von Arnstein und Gründer der gleichnamigen Prämonstratenser-Abtei bei Nassau an der Lahn. Sein Name wird auch Ludevvicus [937] und Lodevvicus, deutsch Ludevich geschrieben. Er war, nach der zuerst von Brower (Sidera) herausgebenen Lebensbeschreibung, ebenso tugendhaft als berühmt durch den alten Adel seines Hauses. Sein Vater war Ludwig (der Aeltere), Graf von Arnstein; seine Mutter hieß Udelhidis. Aus ihrer Ehe ging neben sieben Töchtern nur dieser einzige Sohn als Erbe der Grafschaft hervor. Er heirathete eine Gräfin von Bonneburg, Guda (Jutta) mit Namen. Da er keine Leibeserben erhielt, erbat und bekam er von seiner Frau die Erlaubniß, als Convers in den Prämonstratenser-Orden zu treten, und übergab dem Orden im J. 1139 sein Schloß, das jetzt in ein Kloster umgewandelt wurde. Seine Frau wurde Recinsin. Auch das Frauenkloster Gomersheim verdankt ihm seine Entstehung. Der gottesfürchtige Graf übte alle Werke der Gottseligkeit, Abtödtung und Nächstenliebe mit außerordentlicher Freudigkeit bis an sein Ende. Letzteres erfolgte bei Gelegenheit eines Besuches in Gomersheim am 25. Oct. 1185. Seinen Exequien wohnte viel Volk bei. Der Leichenzug, beziehungsweise seine Ueberbringung nach Arnstein, währte mehrere Tage. Zwei Nächte blieb seine Leiche in Gomersheim, die dritte in Eberbach, die vierte in Kirchdorf, die fünfte bei St. Margaretha, am sechsten Tage gelangte sie nach Arnstein. Sie wurde durch seine Verwandten, die Grafen von Nassau, Katzenellenbogen, Dietz und den Herrn von Isenburg getragen und am Allerseelentage vor dem Altare des hl. Nicolaus in der Kirche zu Arnstein begraben. Die Neo-Boll. behandeln ihn Oct. XI. 752–762. Obige Notizen sind der von Brower herausgegebenen Lebensbeschreibung entnommen. †


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 937-938.
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