Margarita (37)

[141] 37Margarita (13. Jan.). Diese Dienerin Gottes wurde zu Sulmona, einer Stadt in den Abruzzen, im J. 1395 von vornehmem Geschlechte geboren. Ihr Vater hieß Franciscus Filioli, ihre Mutter war Gemma5. Der Vater starb bald. Ihre Mutter und ihre Schwester Clara, die wahrscheinlich älter war, nahmen nun zu Sulmona den Orden des hl. Augustin an und führten ein frommes Leben. Im zarten Alter schon wurde Margaretha Gott geweiht und ihrer Base Alexandrina2, welche Nonne im St. Clarakloster zu Sulmona war, zur Erziehung anvertraut, wo sie auch bald das Ordenskleid nahm und durch ihre große Frömmigkeit das ganze Kloster erbaute. Nach 13 Jahren entstanden arge Unruhen in Sulmona, so daß sogar die Klosterfrauen fliehen mußten. Die Flüchtlinge gelangten durch besondere Schickung Gottes nach Foligno und wurden von der sel. Angelina Corbara4 sehr liebreich aufgenommen. In ganz kurzer Zeit wurde für sie ein Klösterlein zu Ehren der hl. Lucia eingerichtet (1425). Es heißt, daß Margaretha die erste Abtissin wurde. Im J. 1449 wurde sie durch den hl. Johannes Capistranus148, damaligen Generalvicar der Franciscaner-Observanten, nach Perugia als Abtissin berufen, um das dortige Clarissenkloster St. Mariä Montis lucis zu reformiren. Sie nahm noch einige Jungfrauen mit. Bald mußte sie in gleicher Mission nach Rom kommen, um das Kloster St. Cosmas und Damian zu reformiren, was ihr auch gelang. Hier starb sie im Rufe großer Heiligkeit, wahrscheinlich im [141] J. 1449 oder 1432. Sie wurde für ihren Eifer während des Lebens schon mit vielen übernatürlichen Gaben begnadiget und nach ihrem Tode mit Wundern. Ihr Leib soll noch unverwesen seyn. Bei den Boll. findet sie sich zum 5. Sept. (III. 488) mit dem Bemerken, daß Wadding zum J. 1449 von ihr handle, ebenso Hueber in seinem Menologium, und daß Jacobillus sie mit dem Titel »selig« aufführe. (J. M. R.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 141-142.
Lizenz:
Faksimiles:
141 | 142
Kategorien: