Marianus, S. (11)

[241] 11S. Marianus, Erem. Conf. (19. Aug. al. 19. et 29. Sept., 10. et 11. Oct. 18. Nov.) [241] Dieser hl. Marianus war Einsiedler zu Evau, (Esvaon oder Evahon). In seinem Officium heißt es:


»Ganz der Einsamkeit ergeben,

Führt er hier ein strenges Leben

Vierundzwanzig Jahre lang.«


Nach neuern Forschungen lebte er im Wald von Entraigues (inter aquas), im Pfarrbezirke St. Radegund, beinahe 3 Stunden vom Städtchen Esvaon oder Evau entfernt. Er war, nach der Ueberlieferung, für die ganze Umgebung ein weiser Rathgeber und Fürsprecher. Doch nur zu gewissen Zeiten des Jahres. Sonst hielt er sich jedem menschlischen Umgange fern. Als er einmal ungewöhnlich lang nicht mehr gesehen wurde, forschte man ihm nach, und fand ihn gestorben. An seinem Grabe zu Esvaon geschahen Wunder. Daselbst (cf. Auct. ad T. V. Oct. fol. 42) wird seine Uebertragung alljährlich am 10. Oct. begangen. Im Bisthum Bourges feierte man seinen Festtag ehedem am 19. oder 29. Sept., im Bisthum Limoges aber am 19. August. Jetzt ist der Tag seiner Verehrung in beiden Bisthümern der 19. Sept. (VI. 2). Ferrarius nennt ihn am 11. Oct., die ältern Boll. haben ihn am 19. Aug., an den übrigen genannten Tagen stellen sie ihn unter die Uebergangenen, am 11. Oct. mit dem Beisatze: »Wir wissen nicht, welcher Marianus gemeint ist«. Da Ferrarius das Bisthum Limoges als Verehrungsstätte nennt, so wird kaum ein anderer als dieser Marianus gemeint seyn. Auch der bei Bucelin zum 18. Nov. genannte »Abt« Marianus von Berry (Bituricensis) ist ohne Zweifel mit diesem Heiligen identisch. Esvaon liegt in Berry. Auch Migne setzt die Feier seines Andenkens auf den 19. August. Bei Butler (XI. 248) findet sich außerdem noch angemerkt, daß der Heilige in Berry auch Martinus, in Guienne aber Marjain, was nur eine franz. Uebersetzung von Marianus ist, genannt wurde. (III. 374).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 241-242.
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