Mundus, S.

[505] S. Mundus, Abb. (15. April). Dieser hl. Abt Mundus wird von Einigen mit dem hl. Magnus8, der auf den orcadischen Inseln lebte, verwechselt. Dazu gab sein gewöhnlicher Aufenthalt in Argathelia (Argyll, Argyleshire) in Schottland am Finebusen (lacus finus) Veranlassung. Er blühte als Meister des geistlichen Lebens und Erbauer vieler Kirchen und Klöster unter dem König Kenned II. um die Mitte des zehnten Jahrhunderts. Auch einige Schriften soll er verfaßt haben. Seinen Schülern, sagt man, habe er vorzüglich eingeprägt: daß sie immer ein reines, in heiliger Liebe zu Gott brennendes Herz sich bewahren sollten; daß sie außerhalb des Klosters nur von Gott und göttlichen Dingen reden sollten, damit ihre Rede ihrem Berufe entspreche; daß die rechte Art zu reden immer von der Nothwendigkeit und dem Nutzen abhängig sein müsse; daß sie nie etwas thun sollten, was sie im Angesichte Gottes und vor den Augen aller Menschen sich nicht zu thun getrauten; daß sie sich gegenseitig aufrichtig, nicht bloß zum Schein und in Verstellung lieben und das fern halten sollten, was sie von dieser Liebe abbrächte. Auch Wunder soll er in großer Zahl verrichtet haben. Er starb in hohem Alter um d.J. 962. (II. 388).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 505.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: