Petrus Petronius, B. (152)

[836] 152B. Petrus Petronius, (29. Mai). Dieser sel. Karthäuser-Mönch zu Siena wurde in der Nähe dieser Stadt von adeligen Eltern, Guielmacius und Agnes Malavolta i. J. 1311 geboren und gottesfürchtig erzogen. Von Kindheit an suchte er die Gesellschaft gottesfürchtiger Personen. Um in den Armen und Kranken Christo dienen zu können, begab er sich in die Bruderschaft der Krankendiener der seligsten Maria della Scala, bis er im 17. Lebensjahre in das nahe bei Siena befindliche Carthäuser-Kloster Maggiani trat. Von dieser Stunde an erschien er nicht mehr vor seinen Eltern. Als der Prior des Klosters ihn zum Priester ordiniren lassen wollte, weigerte er sich so standhaft, daß dieser davon abließ. Ein späterer Prior wollte aber keine Ausflucht mehr gelten lassen, sondern befahl ihm, die Priesterweihe zu empfangen. Petrus aber schnitt sich, – und hierin beging er in seiner Demuth eine große Sünde – selbst einen Finger ab, damit er als Verstümmelter nicht mehr ordinirt werden dürfte. Er starb unter den Gebeten der Umstehenden mit feurigem Antlitze i. J. 1361 am 29. Mai, während die Nonnen von Siena seine Seele in Gestalt einer glänzenden Wolke sich zum Himmel erheben sahen. Sein Leib wurde in aller Stille im Kloster begraben. Er soll dort nach 60 Jahren noch unverwest gefunden worden sein. (VII. 188.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 836.
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