Philippus, S. (10)

[889] 10S. Philippus Ep. Conf. (11. April al. 8. Oct.). Dieser hl. Bischof von Gortyna auf der Insel Creta, setzt Candia, war einer der ausgezeichnetsten Kirchenhirten [889] des 2. Jahrhunderts und lebte unter der Regierung der Kaiser Marcus Aurelius und Commodus. Fälschlich wollten ihn Einige zu einem Bischof von Augsburg machen. Sein Name stand allzeit in großen Ehren. Das Mart. Rom. sagt von ihm: er habe seine Kirche gegen die Wuth der Heiden und gegen die Ränke der Ketzer geschützt. Beides ist durch die Zeugnisse der bewährtesten Schriftsteller (Euseb. h. ecel. IV. 24. Hieron. de script. eccl.) festgestellt. Seinen eifervollen Bemühungen gelang es nämlich unter dem göttlichen Segen, die Gläubigen von Gortyna in der ganzen Christenheit wegen ihrer Frömmigkeit, Standhaftigkeit und Opferwilligkeit berühmt zu machen und die Gefahr der Marcionitischen Ketzerei von ihnen abzuwenden. Die Erlösung durch den wahrhaft Mensch gewordenen Gottessohn, der für die sündige Welt wahrhaftig am Kreuze gestorben und eben so wahrhaftig von den Todten wieder erstanden ist, verkündete und pries er durch Wort und Schrift und vertheidigte dieses Grundgeheimniß des Glaubens gegen alle Angriffe. Seine Schriften (adv. Marcionem) sind verloren gegangen; seine bischöfliche Stadt liegt in Trümmern. (II. 12.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 889-890.
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