Philippus, S. (2)

[889] 2S. Philippus (3. Febr.). Dieser Heilige gilt als der 24. oder 25. Bischof von Vienne (Vienna) in Frankreich. Unter seinem Episcopate wurde das Kloster des hl. Andreas in der untern Stadt Vienne von Remilia (Romelia), Tochter des Herzogs Ansemundus erbaut. Das obere Kloster des hl. Andreas, auf dem Hügel der Stadt gelegen, hatte der hl. Leoniomus (s.d.) zur Zeit des hl. Bischofs Avitus3 erbaut. Remilia selbst war hier im Kloster gebildet worden. Im J. 566 wohnte der hl. Philippus dem zweiten Concil von Lyon als sehr thätiges Mitglied bei. Er ist an erster Stelle unterschrieben. Die hier beschlossenen sechs Canonen (im Entwurfe belief sich ihre Zahl aufs Dreifache) sollen gleichfalls von ihm herrühren. Im Jahre 572 finden wir ihn auf einer großen Versammlung von Bischöfen zu Paris, wo es sich um die Schlichtung der zwischen den Königen Sigebert und Guntram streitigen Rechtsansprüche handelte. Auch Privatklagen nahmen die Bischöfe auf Veranlassung des Königs Guntrams an. Sie befassen sein und des Volkes Vertrauen. Auch auf diesem Concil hat der hl. Philippus an erster Stelle unterschrieben. – Wann der hl. Philippus gestorben ist, weiß man nicht. Einige nennen aber d.J. 578. Gewiß kann er i. J. 581 nicht mehr gelebt haben, da im November dieses Jahres sein Nachfolger Evantius das Concilium von Macon (Matisco) unterschrieb. Als sein Todestag wird allgemein der 3. Februar angenommen. (I. 365.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 889.
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