[961] 1S. Pontianus, M. (14. al. 19. Jan.). Diesen hl. Martyrer von Spoleto nennen die Boll. und Sur. zum 14., das Mart. [961] Rom. aber zum 19. Jan. An ersterm Tage feiert die Kirche von Utrecht die im J. 968 von Kaiser Otto I. und Bischof Balderich vollzogene Uebertragung eines Theils seiner Reliquien. Die Acten seines Martyriums sind, mit vielen Zusätzen versehen, auf uns gekommen. Er soll unter Marcus Aurelius (161–180) gelitten haben, da er in den Acten des hl. Constantius, Bifchofs und Martyrers von Perugia (s.d.), erwähnt wird. Die Boll. sind aber geneigt, seinen Martertod in die Regierungszeit des Kaiser Antoninus Pius, ins J. 154, zu setzen. Der Richter, welcher ihn peinigte, hieß Fabianus. Auf die Weigerung, den Götzen zu opfern, ließ er ihn zuerst der Art geißeln, daß das Blut gleich einem heftigen Platzregen ringsum den Boden bedeckte. Als er dieses Leiden ungebeugt ertragen hatte, mußte er auf glühenden Kohlen gehen, die ihm nicht schadeten. Es folgte eine lang andauernde, grausame Folter mit Anwendung von eisernen Krallen. Auch diese Qual duldete der Krieger Christi mit bewunderungswürdiger Standhaftigkeit. Die Löwen, denen er hierauf vorgeworfen wurde, thaten ihm kein Leid. Nun beschloß der Tyrann, ihn verhungern zu lassen, aber er wurde von den Engeln wundersam gespeist. Darauf goß man ihm geschmolzenes Blei in den Hals und legte ihn auf das eiserne Bett. Nach Uebertragung aller dieser Peinen vollendete er durch die Enthauptung sein glorreiches Zeugniß für Jesus Christus. Ein großer Theil seiner Reliquien soll sich noch zu Spoleto befinden, wo sie wenigstens die Gräuel der Verwüstung nicht sehen durften, die im 16. Jahrh. über den Dom von Utrecht ergingen. Auf Bildnissen sieht man Scenen aus seinem Martyrthum, z.B. wie zwei Löwen in der Arena ihm die Füße lecken. (I. 933–935.)
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