Rogatianus, S. (10)

[119] 10S. Rogatianus (24. Mai, al. 16. Oct.), ein Martyrer zu Nantes (Nannetum) in der Bretagne um d. J. 288. S. S. Donatianus3. Das Andenken an die im J. 1145 durch Albert, Bischof von Ostia im Beisein des Erzbischofs Hugo von Rouen geschehene Uebertragung der heil. Reliquien wird zu Nantes am 16. Oct. gefeiert Beide werden zur Erinnerung an ihre Todesart mit Schwert und Lanze abgebildet. Wir tragen außerdem über sie aus den von Ruinart herausgegebenen Acten nach, daß Donatianus, aus edlem Geschlechte entsprossen, frühzeitig durch die Gnade Jesu Christi zur hl. Taufe geführt wurde, und den Glauben an Ihn eifrig verkündete und verbreitete Darüber legte er auch vor dem Präses, dessen Name unbekannt ist, ein freimüthiges Geständniß ab. Nicht weniger gab sein Bruder, der hl. Rogatianus, obwohl er die heilige Taufe noch nicht empfangen hatte, der Wahrheit unverblümten Ausdruck, indem er dem Richter vorstellte, wie verkehrt sein Verlangen sei, und daß er selbst seinen Götzen ähnlich werde; »sie haben kein Leben, ihr aber keinen Verstand!« Er wurde seinem Bruder in den Dunkelarrest nachgeschickt. Da sie am andern Tage erklärten: »Wir sind bereit, um des Namen Christi willen Alles über uns zu nehmen, was der Zorn des Peinigers Grausames ausdenken mag, weil das Leben nicht in Gefahr ist, wenn es seinem Urheber [119] zurückgegeben wird, sondern vielmehr mit vielfachem Lichte umgeben, desto herrlicher fortbesteht,« wurden sie gefoltert, ihre Hälse mit Lanzen durchstochen und mit dem Schwerte von dem Rumpfe gelöst. Ihre zur Revolutionszeit theilweise zerstörte Kirche wurde im Jahre 1806 wieder hergestellt und dem Gottesdienste übergeben. Was von ihren Reliquien noch vorhanden ist, ist in zwei schönen silbernen Schreinen eingeschlossen. (V. 279)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 119-120.
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