Severinus, S. (13)

[274] 13S. Severinus (Surinus) (23. Oct.). Bischof von Bordeaux (Hurtigala), kam nach der Legende aus dem Morgenlande nach Frankreich. Der hl. Amandus5, der im J. 403 dem heil. Delphinus2 auf dem bischöflichen Stuhle von Bordeaux nachgefolgt war, hatte ein Traumgesicht, worin ihm angedeutet wurde, er solle dem heil. Severinus entgegen gehen. Als die Heiligen zusammentrafen, begrüßlen sie sich bei ihrem eigenen Namen, ohne sich je zuvor gesehen zu haben. Amandus nahm ihn mit sich in den bischöflichen Palast, und da er hier seine hohen Tugenden näher kennen lernte, nöthigte er ihn, die Leitung der Kirche von Bordeaux statt seiner zu übernehmen; er wollte selbst nur sein Jünger sein. Aber der hl. Severinus starb schon nach einigen Jahren und der hl. Amandus sah sich genöthigt, seinen bischöflichen Stuhl wieder zu besteigen, auf dem er auch bis zu seinem Tode durch seine Tugenden glänzte. So die Legende, welche aber durch keinerlei historische Gewähr beglaubigt ist. Dieser hl. Severinus darf nach Butler (XV. 471.) nicht mit dem gleichnamigen Bischof von Cöln verwechselt werden, während die Gall. chr. die Identität beider unentschieden läßt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 274.
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