Severinus, S. (2)

[268] 2S. Severinus, Ep. (8. Jan. al. 8. Juni). Die Geschichte dieses heil. Bischofes von Septempeda ist sehr dunkel, theilweise mährchenhaft. Auch die Geschichtsquellen der Stadt und Diöcese San Severino, erbaut nach der Zerstörung des alten Septempeda (mitgetheilt von den Boll. Jan. 1103–1107), fließen sehr unrein. Wie segensvoll er gewirkt hat, bezeugt der Umstand, daß die Stadt, welcher er als geistlicher. Vater und Hirte vorstand, seinen Namen angenommen hat. Da mit seinem Leben auch das seines angeblichen Bruders Victorinus verknüpft worden ist, so wurde er von Einigen für den gleichnamigen Bischof von Neapel gehalten und mit ihm verwechselt. - Wir lassen aus diesem Grunde auch sein früheres Einsiedler- und Klosterleben auf sich beruhen. Aus seinem bischöflichen Leben ist nur die Uebertragung der hl. Philomena1 und die Verwüstung seiner bischöflichen Stadt durch Totilas zu erwähnen, da andere Einzelnheiten nicht bekannt sind. Sein Glaubensmuth und seine Treue gegen den apostolischen Stuhl zu Rom ist ohnedem nicht zu bezweifeln. Wenn nicht Glaube und Pflicht, müßte ihn die große äußere Bedrängniß, unter welcher ganz Italien litt, zum innigsten Anschluß an den Mittelpunkt der kirchlichen Einheit getrieben haben. Sein heiliger Tod fällt nach den Boll. ungefähr ins J. 550. Die Sage, daß drei Mönche vom bösem Geiste besessen wurden, während er ihrem Hochmuthe sein demüthiges Gebet entgegenstellte, und daß in der Folge, als man seinen Festtag beging, öfter glorreiche Heiligenerscheinungen statt hatten, ist eine Bestätigung seiner hervorragenden und heiligen Wirksamkeit. Sein Name findet sich zum 8. Juni im Mart. Rom. (I. 499–502.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 268.
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