Theodorus, S. (8)

[462] 8S. Theodorus, M. (7. al. 8. Febr. u. 8. Juni). Dieser hl. Martyrer Theodor hat den Beinamen »großer Martyrer« und »Anführer« (dux, στρατηλάτης und litt um d. J. 319 zu Heraclea (jetzt Erekli) in Bithynien unter dem Kaiser Licinius. Ungeachtet Constantin d. Gr. Christ geworden war und Licinius dessen Schwester Constantia geehlichet hatte, war und blieb er bis zu seiner Entsetzung im J. 323 ein unversöhnlicher Feind des christlichen Namens. Der hl. Theodor begleitete die Stelle eines Statthalters der Mariandyner im nordöstlichen Bithynien, und war von Geburt an Christ. Sein Martyrium ist von Metaphrastes weitläufig beschrieben, aber leider nicht mittheilbar, denn selbst das Erbauliche daran verliert alle Bedeutung, weil es auf den ersten Blick als unwahr erkannt wird. Sicher ist aber, daß er auch in den Folterqualen im Bekenntnisse Jesu standhaft blieb und deßhalb zu Heraclea enthauptet wurde. Baronius setzt seinen Tod schon ins J. 316. Die Uebertragung der hl. Reliquien findet sich in den Martyrol. zum 8. Juni. Seine erste Ruhestätte soll dieser Heilige, was aber ungewiß ist, zu Euchais in Thracien gefunden haben, weßhalb sie später Theodoropolis genannt wurde. Die Griechen ehren ihn als Schutzpatron der Soldaten. Im Abendlande stand und steht er besonders zu Venedig seit uralter Zeit in besonderer Verehrung. Er wurde nämlich im J. 1260 von Mesembria hieher übertragen und in der Kirche San Salvatore beigesetzt. Auch zu Rom, Cöln u. a. O. werden Theile seines heil. Leibes verehrt. Er wird abgebildet mit einem Speere oder Schwerte, einen Drachen zu seinen Füßen, oder als römischer Ritter, wie ihm der Heiland die Siegespalme ertheilt. (II. 23–37 cf. App. 890–893.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 462.
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