Aetolien

[60] Aetolien, Landschaft in Mittelgriechenland, 65 QM. groß, mit halb barbarischen Einwohnern, in der älteren Geschichte Griechenlands wenig beachtet. Erst nach Alexander d. Gr. wurde A. von Bedeutung; seine Bewohner erscheinen als kriegerische, raublustige und treulose Leute, im Kampfe mit allen ihren Nachbaren. Sie unterwarfen sich Akarnanien und einen Theil von Thessalien, plünderten die Küstenländer des Pelopones, bekriegten die Achäer, wurden aber von Philipp II., dem mac. Könige, zurückgetrieben. Nun schlossen sich die Aetolier an die Römer an und halfen bei Kynoskephalä Macedonien besiegen, als ihnen aber die Römer keine Eroberungen einräumten, traten sie auf Antiochus des Syrers Seite gegen die Römer. Als dieser unterlegen war unterwarf sich auch A. 189 und zahlte eine Strafsumme von 500 Talenten. Es verlor seine politische Selbstständigkeit, die Häuptlinge der Parteien wütheten mit großartigem Meuchelmord gegen einander, bis die Römer A. 146 zur Provinz Achaia schlugen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 60.
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