Anästhesie

[169] Anästhesie, Unempfindlichkeit; so nennt die Medicin denjenigen Zustand der Empfindungsnerven, wo diese die Fähigkeit, äußere Eindrücke zum Gehirn zu leiten und so zum Bewußtsein zu bringen, verloren haben, also Unthätigkeit derselben. Die A. kann allgemein sein, wie nach Schlagflüssen, in Ohnmachten, oder nur auf einige Theile beschränkt. Sie kann aber auch künstlich hervorgebracht werden, wie durch narkotische Mittel, Einathmung von Aetherdämpfen, Schwefeläther und Chloroform. Letzteres ist eine Erfindung der neuesten Zeit durch Jackson und Simpson, um chirurgische [169] Operationen schmerzlos zu machen, jetzt allseitig in Anwendung gebracht.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 169-170.
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