Bast

[423] Bast, Baumbast, zu Matten, Stricken, zum Aufbinden der Topfpflanze, zum Veredeln der Bäume u.a.m. Wird vorzugsweise aus Lindenrinde (brauchbar auch Erlen-, Ulmen-, Weiden- und Birkenrinde) verfertigt mittelst Röstung, indem diese Rinde von den im Saft gefällten Bäumen abgezogen, in Wasser [423] gelegt und 6–8 Wochen darin gelassen wird, bis sich der B. leicht abziehen läßt. Auch Hüte werden aus solchem B. geflochten oder gewoben: die ächten venetianischen B. hüte sind aber aus gespaltenen Weidenzweigen gemacht. Auch Zeuge werden aus solchem B. gewoben, theils für sich allein oder mit Seide vermischt. Solche kommen von Ostindien zu uns als Foulas, Pinasses, Biambonnes u.s.w.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 423-424.
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