Bell [3]

[471] Bell, Benjamin, geb. 1749 in Edinburg, berühmt als Chirurg und als Schriftsteller seines Faches. Er prakticirte als Arzt in Edinburg bis zu seinem Tode 1806. Besondere Berühmtheit erwarb ihm sein »System of surgery« 6 Bde., das 9 Aufl. erlebte und in mehrere Sprachen übersetzt wurde (deutsch von Hebenstreit, Leipzig 3. Aufl. 1804–10). – B., John, geb. 1763 in Edinburg, ausgezeichneter Wundarzt u. Schriftsteller. Er studierte in seiner Vaterstadt Medicin, prakticirte daselbst und hielt von 1790 an anatomische Vorlesungen. Von seinen Werken nennen wir »Anatomie of the human body«, Edinburg 1793–98, deutsch von Heinroth und Rosenmüller (Leipzig 1806). »Principles of surgery« London 1801; dann besonders seine anatomischen Kupferwerke: »IIlustrating of the anatomy of the human body«, von 1794–1804, die durch Genauigkeit und Schönheit der Zeichnung hervorragen. Er st. 1820 in Rom auf einer Reise durch Italien. – B., Charles, jüngster Bruder des Vorigen, geb. 1778 zu Edinburg, machte daselbst seine Studien und erwarb sich bald großen Ruf als Chirurg. 1812 wurde er Mitglied des königl. Collegiums der Wundärzte in London, und bald darauf klinischer Professor daselbst. 1836 erhielt er eine Professur der Chirurgie in Edinburg und st. daselbst im April 1842. Besondere Berühmtheit erlangte er durch seine klassischen chirurgischen und anatomischen Werke, von denen wir nennen: »System of operative surgery« London 1807, umgearbeitet 1814, und deutsch von Kosmely, Berlin 1815. »The anatomy and physiologie of the human body« London 1816; vor allen aber »Exposition of the natural system of the nervs of the human body« London 1824, und neu bearbeitet 1830, deutsch von Romberg, Berlin 1832. Für die Bridgewater-Bücher schrieb er die schöne und anziehende Abhandlung »the human hand« London 1834.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 471.
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