Bildschnitzerei

[541] Bildschnitzerei ist derjenige Zweig der Bildhauerkunst, der in weichern Stoffen, hauptsächlich Holz und Elfenbein arbeitet. Letzteres wurde schon im hohen Alterthum von den Babyloniern benützt, noch mehr aber von den Griechen. Große Bedeutung und Ausbildung erlangte die B. besonders im spätern Mittelalter in Deutschland und Kirchen und Altäre erhielten viel reichen und kunstvollen Schmuck durch sie. Berühmte Namen deutscher B. sind Friedrich Herlen, 1466–88; Michael Wohlgemuth. gest. 1519; Veit Stoß, Georg Syrlin, Hans Brüggemann um 1520, von dem das berühmte Schnitzwerk des Altars im Dom zu Schleswig, ferner Albrecht Dürer, Ableitner, Faistenberger, Hans Schwarz. Die meisten der Bildschnitzer waren zugleich Maler u. die Bemalung der Schnitzarbeiten durchgehends üblich.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 541.
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