Brunehilde

[691] Brunehilde, Tochter des westgoth. Königs Athanagild, 651 Gemahlin des austrasischen Königs Siegbert, reizte diesen zum Kriege gegen seinen Bruder Chilperich von Neustrien, zeigte sich gegen [691] die trotzigen fränkischen Großen eben so stolz als grausam und hinterlistig, stürzte das fränkische Königshaus in Gräuel und Blutschuld und fiel endlich in die Hände Lothars II. von Soissons, der sie an den Schweif eines Pferdes binden und todt schleifen ließ. Die B. des Nibelungenlieds, Königin von Isenland und durch Siegfried Gemahlin des Königs Günther, die Urheberin von Siegfrieds Mord durch ihren Haß gegen ihre Schwägerin Chriemhilde, Siegfrieds Weib, ist ursprünglich myth. Persönlichkeit, hat aber offenbar von der fränkischen B., die noch in der Volkssage fortlebte, einige Züge angenommen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 691-692.
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