Cacaobohnen

[744] Cacaobohnen, die Samenkerne der Gurken ähnlichen Frucht des Cacaobaumes, Theobroma Cacao Cl., eines ursprünglich in den niedrig gelegenen Gegenden des südl. Amerika wildwachsenden Baumes, der durch die rosenrothe Farbe der jungen Blätter gegenüber dem Grün der älteren ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält (Th. bicolor Cl.). Die beste Ernte der C. fällt in den Dec., eine minder ergiebige in den Juni; die Samen müssen dabei so schnell als möglich aus der fleischigen Frucht herausgenommen und sofort entweder an der Luft gehörig ausgetrocknet und dann verpackt werden, oder aber läßt man dieselben erst eine 4–5tägige Gährung in großen hölzernen Gefäßen durchmachen, um ihnen den herben Geschmack und die Keimkraft zu benehmen, worauf sie auch an der Luft getrocknet werden. Auf erstere Art behandelt liefern die Bohnen mehr sogen. Cacaobutter, bei dem zweiten Verfahren werden sie mild, verlieren ihre Schärfe und geben deßhalb eine bessere Chocolade. Die größeren Bohnen von Caraccas sind besonders geschätzt. Zeichen der Güte: Bohnen rein, ohne Bruch und gut gesiebt, ganz ohne dumpfigen oder sonst unangenehmen Geruch, Kern weder weißlich noch verdorben. Wurmstichige Bohnen sind brauchbar.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 744.
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