Chamäleon

[58] Chamäleon, Amphibiengattung aus der Ordnung der Eidechsen. Es sind sonderbare, aber harmlose Thiere von eigenthümlicher Kopfbildung u. erhöhtem, kammförmig gebautem Rücken. Sie leben auf Bäumen u. gebrauchen beim Klettern ihren Wickelschwanz; langsam und träge lauren sie oft tagelang auf Beute, fliegende Insekten, die sie mit ihrer klebrigen, pfeilschnell hervorschießenden Zunge erfassen. Bekannt ist ihre merkwürdige Eigenschaft, die Farbe wechseln zu können, von Grün in Gelb, Blau bis völlig Schwarz, eine Erscheinung, die noch immer nicht genügend erklärt ist, aber gewöhnlich durch Schreck, Zorn etc. veranlaßt wird. Ihre Heimat sind die heißen Gegenden der alten Welt. – Das gemeine C. (C. africanus), in Afrika, auch in Süd-Spanien, stahlgrau mit weißen Flecken, aber sehr veränderlich, 12–18 Zoll lang. Es muß oft Monate lang hungern, wenn ihm bei schlechtem Wetter keine Beute mehr zu fliegt, wobei es freilich skeletartig abmagert. Legt 10–15 Eier und wird häufig in Stuben gehalten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 58.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: