Demetrius [1]

[317] Demetrius, genannt Poliorketes, der Städtebelagerer, der 337 vor Chr. geb. Sohn des Antigonus, von dem er gegen Kassander geschickt wurde. Er eroberte Athen, verjagte den D. Phalereus u. wurde für Wiederherstellung der alten Verfassung 307 ernstlich vergöttert. Die Eroberung des cyprischen Salamis und der Seesieg über Ptolemäus verschafften D. seinen Beinamen und den Königstitel, dagegen verlor er 301 bei Ipsus den Vater und das Heer bis auf 9000 Mann und fand als Flüchtling in Athen keine Aufnahme. Von Korinth aus bekämpfte er den Lysimach, verheirathete in Syrien seine Tochter Stratonike an Seleukus, eroberte das undankbare Athen und behandelte es mit soldatischer Großmuth. Der Sohn des blutigen Kassander, Alexander, rief ihn um Hilfe, D. kam als er nicht mehr [317] nöthig war u. der durch eigene Lebensgefahr zu entschuldigende Mord Alexanders verschaffte ihm den Thron Macedoniens. Nachdem D. 7 Jahre bewiesen, daß ein tüchtiger Soldat nicht immer ein tüchtiger Herrscher sei, wurde er verjagt und abermals flüchtig. Er fiel dem Seleukus in die Hände und lebte als Verbannter in Syrien bis 284 unter Spiel und Trunk. Von seinen Eroberungen in Griechenland verblieben nur wenige seinem Sohn Antigonus Gonatas (vergl. Antigonus), dagegen behauptete sein Enkel D. II. den Thron Macedoniens wiederum 10 Jahre und st. 232 v. Chr.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 317-318.
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