Elektrophor

[537] Elektrophor, Elektricitätsträger, ein Instrument zur Erregung und längern Aufbewahrung der Elektricität. Es besteht aus einem Harzkuchen, der in ein metallenes Gefäß, die Form, eingegossen ist, mit möglichst ebener Oberfläche, und einem metallenen Deckel, der mittelst eines isolirenden Handgriffs auf den Harzkuchen aufgesetzt und abgenommen werden kann. Durch Peitschen mit einem Fuchsschwanz wird der Harzkuchen elektrisch gemacht, und zwar negativ elektrisch auf seiner Oberfläche; setzt man den Deckel auf, so wirkt die negative Elektricität des Kuchens vertheilend auf die Elektricität des Deckels, zieht die positive an dessen untere Fläche u. treibt die negative an die obere. Durch Berühren mit dem Finger läßt sich die letztere ableiten, so daß nach Wegheben des Deckels nur noch positive Elektricität in ihm vorhanden ist, die, vorher gebunden, jetzt frei ist. Der Deckel gibt jetzt bei der Berührung einen Funken. Setzt man ihn sodann wieder auf, so wiederholen sich stets dieselben Erscheinungen, indem in dem Harzkuchen eine fortdauernde Quelle der Elektricität liegt.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 537.
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