Fußwaschung

[831] Fußwaschung pedilavium. auch mandatum (wegen Joh. XIII., 2–17), eine liturgische Handlung kathol. u. griechischer Prälaten, die ihren Ursprung in einer uralten Sitte aller Morgenländer hat und schon im Judenthum religiöse Bedeutung bekam. Als Nachahmer Jesu waschen der Papst, Bischöfe, griechische Patriarchen und Klosteräbte am Gründonnerstag nach dem vormittägigen Gottesdienste 12 armen alten Männern die [831] Füße und bedienen sie später bei Tische. Auch gekrönte Häupter, namentlich der Kaiser von Oesterreich, der König von Bayern, die Könige von Neapel, Spanien u.a.m. haben den Gebrauch als Beweis christlicher Demuth und Liebe bis auf die neueste Zeit geübt.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 831-832.
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