Goldsmith

[110] Goldsmith (–smit), Oliver, geb. 1728 in Irland, nach der gangbarsten Annahme zu Pallas in der Grafschaft Longford, gest. 1774 zu London nach einem ziemlich unstäten u. oft bedrängten Leben. Sein Name lebt fort durch die weltbekannte Dichtung des »Vicar of Wakefield«, bei welcher ihm seine Jugenderinnerungen – er war der Sohn eines Landpredigers – vortrefflich zu statten kamen. Sehr gerühmt wurde auch das Gedicht »The traveller« (London 1765) u. das beschreibende Gedicht »The deserted village«, dtsch. von Bürde, Breslau 1796. Seine »Essays« und »Citizien of the world«, in welch letzterm ein Chinese über Europas politische Zustände sich ausläßt, verdienten und fanden ebenfalls Uebersetzer. Dagegen waren seine Lustspiele mittelmäßig, seine histor. Arbeiten (Briefe über engl. Geschichte, griech. u. röm. Geschichte) flüchtige Compilationen ad panem lucrandum, fanden aber deutsche Uebersetzer, weil Darstellung u. Form besonders im Vergleich zu. den damaligen deutschen Geschichtschreibern große Vorzüge, namentlich Lebendigkeit u. gemeinfaßl. Sprache, zeigten. Washington Irving beschrieb G.s abenteuerliches Leben London 1850 und gab dessen »Miscellaneous Works« heraus.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 110.
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