Harnsäure

[230] Harnsäure, Urinsäure, Blasensteinsäure, Acidum Uricum, findet sich in dem Harn der fleischfressenden Thiere u. zeigt sich öfter in dem erkalteten Harn der Menschen als bräunlich od. gelblich gefärbtes Pulver, gewöhnlich mit Ammoniak verbunden. Die H. kann aus dem Harnstein, oder aus dem menschl. Harn durch Zusatz von Salzsäure, besonders aber aus dem Harn der Riesenschlange durch Behandlung mit siedender Aetzkalilauge etc. dargestellt werden. Sie bildet in reinem Zustand weiße perlmutterglänzende, geschmack- und geruchlose seine Schuppen, welche Lakmus röthen. Harnstoff, stickstoffhaltige Substanz, krystallisirt in weißen Nadeln, bildet einen eigenen Bestandtheil des Harns, findet sich aber auch in der Glasfeuchtigkeit des Auges u. in dem Wasser der Wassersüchtigen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 230.
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